Fortuna entdeckt alte Stärken neu

Der zweite Sieg in Folge weckt Selbstvertrauen und die Lust auf mehr Offensive.

Fortuna entdeckt alte Stärken neu
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Das 3:1 der Fortuna gegen den VfR Aalen war ein Heimsieg so richtig nach dem Geschmack der Anhänger — und das ungewohnt positive Gefühl sollte auch mitgenommen werden in die Begegnung beim SV Sandhausen am Donnerstag (18.30 Uhr). Denn der Fußball-Zweitligist hat einige neue Erkenntnisse gewonnen:

Kaum zu glauben, plötzlich klappt es mit schwungvollen Angriffen und erfolgreichem Kombinationsspiel. Woran das liegt? Manche sagen an Oliver Reck, der bei der Mannschaft gut ankommt. Vielleicht liegt es an einem kreativen Offensivspieler wie Michael Liendl, der im Winter gekommen war. Vielleicht aber auch einfach daran, dass jetzt der große Druck weg ist, weil es doch bitteschön etwas werden musste unter dem „Düsseldorfer Jung“ Mike Büskens, oder dass angesichts der stabilen Tabellenlage nun nicht mehr die Angst vor dem erneuten Abstieg mitspielt.

Fortunas erlösender 3:1-Sieg gegen Aalen
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Fortunas erlösender 3:1-Sieg gegen Aalen

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Drei Auswärtssiege hatte Oliver Reck als Interimstrainer in seinen vier Einsätzen zuvor eingefahren — nach dem schon beachtenswerten 2:3 gegen den 1. FC Köln vor Weihnachten gelang nun gegen Aalen der erste Heimsieg unter seiner Anleitung. Vorstand und Aufsichtsrat müssen sich durchaus fragen lassen, warum sie Reck im Winter nicht den Chefposten zugetraut hatten.

Drei Spiele ohne Niederlage, zwei Siege in Serie machen selbstbewusst. Beim Hinspiel in Aalen (0:1) hatte deren Trainer Stefan Ruthenbeck noch geätzt: „Wir haben nicht gut gespielt, aber für die Fortuna hat es gereicht.“ Reck platzierte seinen süffisanten Konter im offiziellen Teil der Pressekonferenz: „Wenn es in Aalen für Fortuna nicht gelangt hat, dann hat es heute mehr als gelangt.“

Den Luxus, eine Gewinnermannschaft nicht zu verändern, genoss die Fortuna in dieser Saison noch nicht wirklich. Weil es aber keine Sperren oder erneute Verletzungen gab, lief dieselbe Elf gegen Aalen auf wie zuvor in Paderborn — und fuhr den zweiten Sieg in Folge ein. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, dürften am Donnerstagabend in Sandhausen wieder die elf Sieger ran — und vielleicht sind dann aller guten Dinge drei.

Vor Weihnachten holte Reck Mittelfeldspieler Tugrul Erat aus der zweiten Mannschaft, jetzt ist er Stammspieler. Kürzlich durfte Mannschaftskollege Samuel Piette seine Zweitligapremiere feiern. Und gegen den VfR Aalen krönte Timm Golley seine mehrmalige Kaderberufung und seinen vierten Pflichtspieleinsatz mit dem ersten Tor.

In der vergangenen Saison habe niemand die weißen Trikots gemocht, gestand Mittelfeldspieler Oliver Fink: „Damit haben wir gefühlt nur verloren.“ Diese Saison sieht das anders aus — die Siege in Kaiserslautern, Cottbus und Paderborn waren allesamt in Weiß erstritten worden. Also legte Betreuerin Marita Spengler vor dem Spiel gegen Aalen die Auswärtstrikots aus — und die Fortuna wurde zum „weißen Ballett“. Dumm nur, dass der kommende Gegner SV Sandhausen üblicherweise Heimspiele auch in Weiß bestreitet.

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