Fortuna-Spieler Mathis Bolly: „Jeder muss sich beweisen“

Mit der Elfenbeinküste nahm der Stürmer an der Fußball-WM teil. Mit der Fortuna will er um den Aufstieg spielen.

Fortuna-Spieler Mathis Bolly: „Jeder muss sich beweisen“
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Mathis Bolly wirkt entspannt. Die Augen des schnellen Stürmers der Fortuna sind nicht mehr unentwegt auf der Suche, die Unsicherheit der ersten Monate und der langen Zeit seiner Muskelverletzungen und (Rot-)Sperre ist verschwunden. Bolly sitzt entspannt in der Bergsteiger-Ecke des Mannschaftshotels der Fortuna in Maria Alm und plaudert über seine Erfahrungen bei der Weltmeisterschaft in Brasilien. Zwar macht er das noch in Englisch, aber die Fragen in deutscher Sprache versteht er ohne Schwierigkeiten.

Die WM-Vorbereitung und die Zeit in Südamerika haben dem 23-Jährigen sehr gut getan. Seine Antworten sind präzise, die Scheu aus seiner Anfangszeit in Deutschland ist wie weggeblasen. „Ich war glücklich, ein Teil der WM-Auswahl der Elfenbeinküste zu sein“, sagt er. Und als müsste er die Eindrücke bestätigen, schiebt er nach: „Und ich habe sehr viel gelernt.“ Einige Male fällt der Name Didier Drogba. Die Unterhaltungen mit dem 36 Jahre alten Weltstar der Elfenbeinküste haben ihm besonders imponiert, weil er mit „Babo“, dem Routinier über alles - Familie, Fußball und das Leben - sprechen konnte.

Tag 2: Fortuna in Maria Alm
20 Bilder

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Das hohe Niveau im Training der Nationalmannschaft hat ihn beeindruckt, und immerhin konnte er in seinen beiden kurzen WM-Einsätzen auch zeigen, dass er auch in Zukunft dazu gehören möchte. Etwa, wenn die Elfenbeinküste um die Afrika-Meisterschaft spielen wird. „Unsere U 19 hat die Kontinental-Meisterschaft gewonnen, da kommt etwas nach“, sagt Bolly, der mit seinen 23 Lebensjahren auch noch viel erreichen und auch einmal eine Führungsrolle übernehmen möchte. Zum Beispiel auch mit und bei der Fortuna. „Es ist sehr wichtig für mich, spätestens hier in Österreich ins Training der Mannschaft einzusteigen, um den Anschluss nicht zu verpassen.“ Bolly meint es ernst: „Aus den Fehlern der Vergangenheit haben wir gelernt. Mein Körper ist sehr sensibel.“ Seine ständigen Muskelverletzungen und das Training, das vielleicht nicht individuell genug auf ihn zugeschnitten war, haben ihn immer wieder zurückgeworfen. Von seinem überflüssigen Platzverweis zum Ende der Hinrunde gegen Karlsruhe ganz zu schweigen.

Vor allem im Teamwork mit dem Fitnesscoach Axel Dörrfuß sollen seine Probleme mit der Muskulatur ganz der Vergangenheit angehören. Seine Pause nach dem bitteren WM-Aus der Afrikaner gegen Griechenland in der Vorrunde währte also nicht lange. Deshalb wähnt sich Bolly auf einem Niveau, das es ihm im Training erlaubt, mit seinen Kollegen mithalten zu können. „Die Mannschaft hat gut gearbeitet und wird es mit mir auch weiterhin tun“, sagt Bolly, der keinen Grund sieht, warum es nicht weiter mit der Fortuna so positiv laufen sollte, wie zum Ende der vergangenen Spielzeit. „Jeder in unserem Kader muss sich beweisen und um seinen Platz kämpfen“, sagt Bolly. „Ich bin sicher, dass es weiter aufwärts geht.“ Ob das so weit führt, dass es der Fortuna zum Aufstieg verhelfen wird, ließ der 23-Jährige trotz aller Gelassenheit offen.

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