Fortuna vor Woche der Wahrheit - auf und neben dem Platz

Zwei Spiele gegen Spitzenteams und die Hauptversammlung sollten den Erfolgsweg des Vereins nicht gefährden.

Fortuna vor Woche der Wahrheit - auf und neben dem Platz
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Für den Verein Fortuna Düsseldorf stehen in den nächsten acht Tagen ganz wichtige Entscheidungen an. Am Samstag (13 Uhr) muss die bislang in neun Spielen nur einmal besiegte Mannschaft von Oliver Reck zeigen, dass sie keine Angst vor den Roten Teufeln aus Kaiserslautern hat. Am Donnerstag darauf steht die Jahreshauptversammlung an. Da wird sich erweisen, ob die offensichtlich gewordene positive Weiterentwicklung des Vereins von allen Mitgliedern und Fans getragen wird. Und nur einen Tag später spielen Fortunas Fußballer gegen den Tabellenführer aus Ingolstadt. Was insgesamt dabei herauskommt, wird richtungsweisend für den Verein sein. Wir analysieren, wie die Voraussetzungen dafür sind.

Die Mannschaft von Cheftrainer Oliver Reck hat bewiesen, dass sie spielerisch überzeugen kann. Und wenn es damit aus welchen Gründen auch immer hapert, ihre kämpferische Seite zeigen kann, um zum Erfolg zu kommen. Von der zeitweisen Unsicherheit nach dem Pokal-Aus in Würzburg ist nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil, durch die teilweise (zu) harte Kritik ist die Mannschaft noch enger zusammengewachsen und kann sich inzwischen aus kritischen Situation herausretten und Rückstände wettmachen oder sogar drehen. Die Moral stimmt, und für jeden Gegner ist es inzwischen schwer, Tore gegen die gute Defensive der Fortuna zu erzielen. Die Gefährlichkeit aller Offensivkräfte und die zweitmeisten in der 2. Liga erzielten Tore sprechen dafür, dass es ein Spiel ohne eigenes Tor aus Fortuna-Sicht nur höchst selten geben wird. Vieles ist ein Verdienst von Trainer Oliver Reck, der gezeigt hat, dass er auch in schwereren Zeiten nicht die Ruhe und Übersicht verliert.

Ein neuer Vorstandsvorsitzender, ein neuer Sportvorstand, ein neuer Mann an der Spitze des Aufsichtsrates — es hat sich einiges in Fortunas Vereinsspitze verändert. Was bei anderen Vereinen nur mit lautem Ballyhoo und Problemen vonstatten ging, lief in Düsseldorf ohne großes Theater ab. Die Professionalisierung trägt die Handschrift von Dirk Kall, der offensichtlich dafür sorgt, dass ein Rädchen ins andere greift. Manager Helmut Schulte hatte mit leichten Umstellungsproblemen zu kämpfen, ist aber jetzt — nicht nur durch die erfolgreiche Transferpolitik — zu einem wichtigen Mosaiksteinchen des Erfolgspuzzles der Fortuna geworden. Und auch Burchard von Arnim strahlt als Vorsitzender des Aufsichtsrates eine Ruhe und Gelassenheit aus, die die Zusammenarbeit der Führungsgremien erleichtert. Aus Fortuna-Sicht wäre es wünschenswert, wenn diese Konstellation von den Mitgliedern kommenden Donnerstag gewürdigt und abgesegnet wird, um die kontinuierliche Entwicklung und den wirtschaftlichen Wachstumskurs — diesmal mit einem Jahres-Gewinn von über einer Million Euro — nicht zu gefährden.

Der sportliche Erfolg macht die Kritiker mundtot. Aber ganz offensichtlich läuft auch nicht allzu viel falsch, was für Unruhe sorgen könnte. Das gilt für den Verein und auch für die Mannschaft.

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