Kehrt Reinhold Ernst in den Aufsichtsrat zurück?

Auf der Versammlung der Fortuna-Mitglieder geht es vor allem um den Aufsichtsrat.

Kehrt Reinhold Ernst in den Aufsichtsrat zurück?
Foto: Wolff

Düsseldorf. Wahlen gehören nicht unbedingt zu den spannendsten Tagesordnungspunkten einer Jahreshauptversammlung. Die Aufsichtsratswahlen auf der heutigen Mitgliederversammlung von Fortuna Düsseldorf im Rather Dome hingegen könnten ein Fingerzeig sein, in welche Richtung sich der Zweitliga-Club weiterentwickeln wird. Wir stellen die zehn Kandidaten für die fünf vakanten Posten im Kontrollgremium der Fortuna vor.

Burchard von Arnim setzt sich für eine solide und seröse Vereinspolitik ein, die einer weiteren Professionalisierung bedarf. Der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer will keinen Erfolg um jeden Preis. Seit Ende des vergangenen Jahres ist von Arnim der Vorsitzende des Fortuna-Aufsichtsrates.

Günter Karen-Jungen hat als stellvertretender Bürgermeister natürlich glänzende Kontakte zum OB, zum Stadtrat und der Verwaltung. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende glaubt, dass die Fortuna um den Aufstieg mitspielt. Die Mannschaft sei im Falle des Aufstiegs auch so gefestigt, dass sie in der Bundesliga bestehen könne. Karen-Jungen setzt sich dafür ein, dass bei der Fortuna Frauenfußball angeboten wird.

Albrecht Woeste steht wohl vor seiner letzten Amtsperiode als Aufsichtsrat der Fortuna. Von 1990 bis 2009 war er außerdem Aufsichtsratsvorsitzender und Vorsitzender des Gesellschafterausschusses von Henkel. Er ist im Gremium vor allem für die wirtschaftlichen Aspekte innerhalb des Vereins „zuständig“.

Marcel Kronenberg hofft auf ein wenig frischen Wind, der „noch nie geschadet hat“. Der IT- und Onlinemanager der Toten Hosen will, dass die Infrastruktur des Vereins verbessert wird und die Arena mehr Heimat der Fortuna wird und sich nicht nur als „grauer Kasten“ präsentiert. Die zweigeteilte Geschäftsstelle solle sich zu einer vereinen.

Gerd Röpke ist als Gastronom ein in der breiteren Öffentlichkeit eher unbeschriebenes Blatt. Er hat sich dafür starkgemacht, dass das Sponsoring ausgebaut wird. Röpke ist im Fanclub „Novesia 1895“ aktiv.

Björn Borgerding ist mit 32 Jahren der jüngste Kandidat. Er hat sich in Düsseldorf nicht nur als Tischbaas der Jongens einen Namen gemacht, sondern auch die „Turek-Initiative“ gegründet. Borgerding hat im Marketing und der Kommunikation bei der Fortuna Defizite erkannt. Man müsse die Rahmenbedingungen für die Spieler verbessern, sagte er.

Michael Hanné ist der Flughafenchef Düsseldorfs (Operations) und wie alle anderen Kandidaten ein Gegner davon, Verein und Profiabteilung des Traditionsclubs zu trennen. Hanné ist oft in der Nähe der Mannschaft zu finden und hofft dadurch, aufkommende Probleme schnell lösen zu können.

Reinhold Ernst führte Fortunas Aufsichtsrat bis zu seinem Rücktritt im April 2009. Zuvor war er knapp zehn Monate lang im Kontrollgremium aktiv, in dem es dann zum Streit gekommen war. Der Rechtsanwalt mit „guten Kontakten zu anderen Bundesligisten“ möchte verkrustete Strukturen aufbrechen und eigene Ideen einbringen.

Ignacio Ordejón Zuckermaier arbeitet als Rechtsanwalt und Fachmann in deutsch-spanischen Rechtsbeziehungen. Der 47-Jährige sieht viel Redebedarf, um das Problem der Gewalt unter den Fans in den Griff zu bekommen.

Markus Tappert arbeitet als Rechtsanwalt und setzt sich für die Einheit im Verein ein. Es dürfe keine verfeindeten Gruppen bei der Fortuna geben, sagte Tappert, dessen Kanzlei auch Spieler vertritt.

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