Fortuna Düsseldorf Kramer will im Spiel nach vorne ein anderes Tempo sehen

Fortuna zeigte im Test gegen Lüttich gute Ansätze. Doch es gilt weiter, Fehler zu vermeiden und torgefährlicher zu werden.

Fortuna Düsseldorf: Kramer will im Spiel nach vorne ein anderes Tempo sehen
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Zwei Wochen hat Fortuna Düsseldorf aktuell seit dem letzten Spiel Zeit, um an den Schwächen zu arbeiten und die Stärken auszubauen. Und vor allem geht es darum, wie es Trainer Frank Kramer bezeichnet, „die richtigen Lösungen im Spiel am Freitag gegen Arminia Bielefeld zu finden“. In der folgenden Analyse beleuchten wir die Problemfelder und die Möglichkeiten, die sich aus dem Potenzial ergeben, das zweifellos in der Mannschaft steckt.

Oft waren es mehrere individuelle Aussetzer, die in den Spielen die Mannschaft verunsicherten oder sogar Punkte kosteten. Es ist eine Frage des Selbstvertrauens und der individuellen Klasse, ob ein Spieler unter Druck Fehler macht. Solche Situationen werden derzeit im Training immer wieder simuliert. Die Ansätze waren zu sehen, aber noch scheint der Feinschliff zu fehlen, was auch gegen Lüttich in der einen oder anderen Situation zu erkennen war. Die Patzer beim 0:3 gegen Kaiserslautern hatte selbst Fortunas Cheftrainer nicht mehr erklären können.

Es ist auffällig, dass die Fortuna bis zum Strafraum teilweise gefällig kombiniert. Doch zum Abschluss kommt es zu selten. „Wir müssen versuchen, den Schlüssel zum Erfolg im Spiel gegen Bielefeld zu finden“, sagte Kramer. Denn der Gegner wird am Freitag geduldig auf die Fehler der Fortuna warten und dann wie so oft in dieser Saison zuschlagen wollen. Falls die Fortuna mehr Risiko eingeht und schneller spielen will als zuletzt, um eine kompakte Verteidigung aufzureißen, kann es zu Ballverlusten kommen. Nur dann geht es auch darum, wie sie als Mannschaft reagiert, und ob sich alle an der Rückwärtsbewegung beteiligen.

Gegen Lüttich wurde deutlich, was es heißt, über schnelle Außen zu verfügen. Die Aufgabe für Freitag besteht darin, die Flügelstürmer Mathis Bolly und Sercan Sararer (mit eingeübten Spielzügen) so einzusetzen, dass sich Torchancen ergeben. Dabei wird nicht nur die Schnelligkeit der Flügelstürmer gefragt sein, sondern auch das geschickte Nachrücken der Mitspieler und deren Lösen von den Gegenspielern im Strafraum der Bielefelder. „Man hatte im Gegensatz zum Spiel in Kaiserslautern schon das Gefühl, dass mit Mathis Bolly und Sercan Sararer eine andere Geschwindigkeit im Spiel war“, sagte Kramer. Dazu gehört allerdings auch, dass die Defensive auf beiden Außenbahnen in der Rückwärtsbewegung nicht vernachlässigt wird und gegebenenfalls die Mittelfeldspieler helfen.

Nicht nur die Rückkehr von Sararer und Bolly macht Mut. Kerem Demirbay kommt mit seiner Rolle als Ballverteiler immer besser zurecht, Oliver Fink nähert sich alter Form und Didier Ya Konan hat im Test auch mal wieder getroffen. So kann sich Kramer jetzt auch leisten, formschwache Spieler einmal pausieren zu lassen. Zudem haben die Youngster Fabian Holthaus und Marcel Sobottka gezeigt, dass sie durchaus Alternativen sein können. Die Maßnahme, Julian Koch als Außenverteidiger zu testen ist eine Reaktion darauf, dass zuletzt meist Gefahr vor dem eigenen Tor über die Flügel entstanden ist.

Ein einziges Mal in der laufenden Saison hat die Fortuna mehr als ein Tor erzielt (3:0 gegen 1860). „Obwohl es nur ein Test war, hilft uns jedes Tor“, sagte Fortunas Cheftrainer zu den drei Treffern im Test beim 3:2 gegen Lüttich am vergangenen Freitag.

Bisher war zu oft der Eindruck entstanden, dass die Spieler zwar ackern, laufen und kämpfen. Aber die richtige Leidenschaft fehlte irgendwie, und das gegenseitige Unterstützen war zu selten zu sehen. Die zweiwöchige Länderspielpause sollte allen Spielern die Möglichkeit gegeben haben, sich mit der Situation des Vereins und der Abstiegsgefahr ernsthaft auseinanderzusetzen.

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