Manfred Gloger: „Bei uns herrscht absolutes Teamwork“

Torwarttrainer Manfred Gloger ist sich sicher, dass die Konkurrenzsituation die Torhüter von Fortuna noch stärker macht.

Es wird der Tanz auf der Rasierklinge in einem Hexenkessel. Das Spiel bei Union Berlin stellt Fortuna am Samstag vor eine große Herausforderung. Das gilt auch und besonders für den Torhüter. Wir sprachen mit dem Torwarttrainer Manfred Gloger, wie man den Rückhalt einer Mannschaft auf ein solches Spiel vorbereiten kann.

Herr Gloger, wie sehr muss sich Michael Ratajczak heute auf einen emotionalen Nachmittag in Berlin einstellen?

Gloger: Auch heute wird die Sachlichkeit vor der Emotion stehen. Die richtige Reihenfolge ist da sehr wichtig. Die richtige Spannung muss beim Torhüter vorhanden sein, er muss sozusagen alles festhalten.

Wie wichtig ist der Torhüter im modernen Fußball?

Gloger: Es wäre nicht richtig, ihn als ein Elftel der Mannschaft zu bezeichnen. Der Torwart ist ein Schlüsselspieler, und er muss im Kopf klar sein, um sich dieser Tatsache bewusst zu sein.

Aber ein Fehler macht einen Torhüter schon zum Deppen . . .

Gloger: Die technischen und handwerklichen Dinge sind elementar. Seine Hauptarbeit während der 90 Minuten besteht aber darin, das Spiel zu lesen, um im Eventualfall situativ richtig zu reagieren. Und auf diese Situation muss er manchmal bis zu eine halbe Stunde oder länger warten. Deshalb muss der Torwart nicht nur körperlich fit, sondern zu jedem Zeitpunkt konzentriert sein und die Spannung aufrechterhalten. Und über Torwartfehler wird nicht großartig diskutiert, sondern nach vorne geschaut.

Können Sie das im Training mit den Torhütern simulieren?

Gloger: Ich billige auch im Training keinen Konzentrations-Abfall. Es gibt im Trainingsbetrieb keinen Tag, an dem Ruhe herrscht. Die Torhüter müssen das Bewusstsein für jede mögliche Situation erwerben und sollen in den Trainingsformen nicht nur dabei sein, sondern das Spiel wird ernsthaft simuliert.

Was halten Sie denn von der Qualität Ihrer drei Torleute?

Gloger: Die Fortuna befindet sich mit ihren drei Torleuten in einer komfortablen Lage. Wir haben mit Michael Ratajczak, Robert Almer und Markus Krauss drei unterschiedliche Typen, die viel Qualität haben. Und im Training miteinander schaukeln sie sich leistungsmäßig gegenseitig hoch.

Läuft der Konkurrenzkampf unter den Torhütern denn fair ab?

Gloger: Wir setzen auf Teamwork, weil das die Basis für den Erfolg ist. Ich würde auch dazwischen hauen, wenn es kein fairer Konkurrenzkampf wäre.

Wie charakterisieren Sie die derzeitige Nummer 1 der Fortuna, Michael Ratajczak?

Gloger: Er ist selbstbewusst, arbeitet fleißig und hart, ist lernwillig und wissbegierig. Er muss seine Leistung als Nummer 1 permanent bringen, sie bestätigen und kontinuierlich präsent sein.

Wie hat sich Ihr Kontakt zur Fortuna ergeben?

Gloger: Ich habe mit Cheftrainer Norbert Meier schon in Duisburg zusammengearbeitet. Und der Kontakt ist nie ganz abgebrochen. Erst nach der vergangenen Saison kam es zum Gespräch über eine mögliche Zusammenarbeit.

Entscheiden Sie denn, wer bei Fortuna im Tor steht?

Gloger: Selbstredend entscheidet Norbert Meier, aber unsere Meinungsbilder sind deckungsgleich.

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