Matchwinner im Pokal-Derby: Rafaels goldener Moment

Fortuna gewinnt 1:0 in der Verlängerung gegen den Favoriten aus Mönchengladbach.

Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf hat der Krise in der Bundesliga nach drei Niederlagen am Mittwochabend vor 52500 Zuschauern in der Arena mit dem Pokaltriumph gegen Borussia Mönchengladbach getrotzt. Einwechselspieler Nando Rafael entschied das packende Derby der beiden Nachbarn mit einer feinen Einzelleistung in der 97. Minute.

Zum Frust der Gladbacher, die aufgrund ihrer katastrophalen Chancenverwertung allerdings diese Niederlage selbst verschuldeten. Fortuna-Torhüter Fabian Giefer wurde in Gladbachs Schlussoffensive mit tollen Paraden zum zweiten Pokalhelden neben Rafael. „Ich bin bitter enttäuscht, das musste nicht sein“, sagte Mike Hanke hinterher.

Fortunas Trainer Norbert Meier hatte seine Mannschaft noch voller Optimismus ins Derby geschickt: „Der Fußballgott hat es so gewollt. Was gibt es Schöneres.“ Dabei hatten zuletzt zehn Gegentore in drei Spielen die Mannschaft deutlich verunsichert.

Gladbach hingegen begann hochkonzentriert, kombinierte sicher. Aber früh schien sich anzudeuten, das die Mannschaft einen Feind in den eigenen Reihen mitführte — den Chancentod. Bei nur halbwegs konsequenter Verwertung ihrer Tormöglichkeiten, hätten die Gäste das Spiel bereits zur Halbzeit entscheiden können.

Ob Dominguez (5.), de Camargo (10.), Herrmann (20.), Arango (36.), Rupp (45.) oder erneut Herrmann (45.) — Gladbach stand sich allerdings zumeist selbst im Wege, weil der letzte Pass schlecht gespielt war, oder der freie Mitspieler übersehen wurde. Gladbachs Trainer Lucien Fravre hatte noch vor der Fortuna gewarnt: „Es ist kein Geschenk, in Düsseldorf zu spielen.“

Der Spielfreude der Gladbacher hatte Fortuna zunächst außer großes Erstaunen vor allem kämpferischen Einsatz entgegenzusetzen. Erst spät konnte die Mannschaft Initiative in der Offensive entwickeln.

Nach gut einer halben Stunde prüfte Fortuna Kapitän Andreas Lambertz nach schöner Kombination mit Dani Schahin und Robbie Kruse Gladbachs Torhüter. Marc-André ter Stegen parierte dann auch zwei präzise Schüsse von Kruse (42.) und Bellinghausen (44.) zur Ecke.

Die beiden Einzelaktionen aber weckten Fortunas Ehrgeiz in diesem Pokalspiel. Die Mannschaft setzte die Botschaft von Norbert Meier nun beherzt um. „Wir müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren“, hatte Fortunas Trainer nach den drei Liga-Pleiten gefordert.

Trotz allem Eifer aber beschworen die Düsseldorfer keine wirkliche Gefahr vor dem Gladbacher Tor hervor. Jens Langenekes Foulelfmeter war eine bessere Rückgabe, die ter Stegen lächend festhielt. Arango hatte zuvor Kruse umgestoßen.

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