Oliver Reck: Harter Konkurrenzkampf ist gewollt

Oliver Reck zieht das Fazit des Trainingslagers und ist mit dem Stand sehr zufrieden.

Oliver Reck: Harter Konkurrenzkampf ist gewollt
Foto: Christof Wolff

Maria Alm. Die Augen und das Lachen sprechen eine eindeutige Sprache. Oliver Reck ist mehr als nur zufrieden mit dem Trainingslager in Maria Alm. Der Cheftrainer des Fußball-Zweitligisten zog eine Bilanz.

„Ich glaube, dass wir hier in Österreich einen weiteren Schritt nach vorne gemacht haben. Die Mannschaft wächst zusammen. Ich habe wichtige Erkenntnisse im Training gewonnen. Dort haben mir die Spieler gezeigt, dass sie das annehmen, wenn wir etwas taktisch verändern oder sie auf anderen Position einsetzen. Das wird wichtig in diesem Jahr werden. Wir müssen flexibel agieren und reagieren können.“

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„Der Konkurrenzkampf ist von uns durch die Transferpolitik bewusst geschürt worden. Ich habe zudem vorhergesagt, dass wir weniger verletzte Spieler haben werden. Das ist bisher so eingetroffen. Deshalb haben wir auch einen ganz anderen Stand als im vergangenen Jahr, als wir angefangen haben. Das Niveau ist höher. Das liegt auch daran, dass wir den Kader früher zusammen hatten. Wir sind fast auf jeder Position doppelt und gut besetzt.“

„Die neuen Spieler können und werden der Fortuna helfen. Bei einigen hatte ich das Gefühl, sie wären schon zwei Jahre bei der Fortuna. Wir haben durch sie viele Variationsmöglichkeiten und glauben, eine gute Balance gefunden zu haben.“

„Wir haben die Auswahl und wollen das auch bewusst fördern, Die Mannschaft kann mit 4-1-4-1, 4-2-3-1 und einem 4-3-3-System spielen. Dafür sind gute und schnelle Außenspieler nötig, und die haben wir. Im Sturmzentrum ist es möglich, mit verschiedenen Pärchen anzutreten. Wir werden nicht jedesmal mit den gleichen elf Spielern beginnen und aufhören. Jeder Spieler wird im Laufe der Saison seine Chance bekommen. So werden wir auch personell anders gegen Aalen als gegen Nürnberg spielen. Axel Bellinghausen etwa interpretiert seine Aufgabe auf dem linken Flügel anders als Ben Halloran.“

Eine Startelf habe ich schon im Kopf, aber sie ist natürlich noch nicht endgültig. Aber es gibt drei feste Säulen in der Mannschaft. Adam Bodzek ist nicht nur Kapitän. Er lebt auch den Einsatz vor. Sergio Pinto hat die Erfahrung und Robustheit. Er kann den Unterschied ausmachen. Der Dritte im Bunde ist Michael Liendl. Er kann Spiele mit einem genialen Pass oder genialem Tor entscheiden. Das sind meine drei Führungsspieler. Ich achte natürlich darauf: was bietet mir jeder Spieler in der Trainingswoche und im Spiel an.

„Ein Trainer ist immer ein Psychologe, aber auch ein Freund und manchmal auch so etwas wie ein Vater. Die Stimmung im Kader ist sehr gut. Aber ich weiß, mit einem guten Trainingslager gewinnt man kein Spiel. Jeder Spieler will dazu beitragen, dass wir eine gute Saison spielen. Dann kann ich auch mal der böse Bube sein, der sagt, dass der eine oder andere mal nicht spielen wird. Es gibt Entscheidungen, die weh tun werden. Aber keiner wird zu kurz kommen, sondern auf seine Einsatzzeiten kommen. Es liegt am Spieler selbst, was er aus seiner Situation macht.

„Die größte Baustelle, die ich im Trainingslager hatte, war die Kirchenglocke jeden Morgen um 6 Uhr. Spaß beiseite. Ansonsten gibt es wenig Probleme. Ich will eine offene Kommunikation. Bei Dingen, die nicht gut sind oder wenn es dann Schwierigkeiten gibt, möchte ich, dass das angesprochen und direkt geklärt wird. Wir präsentieren uns als Einheit auch mit der Führungsspitze des Vereins. Wir zeigen, dass Fortuna eine richtige Familie ist, einschließlich der Fans. Das haben auch die Spieler erkannt und gehen entsprechend auf die Anhänger zu — wie in Maria Alm beim Fan-Fest.“

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