Fortuna Düsseldorf Philipp Lahm oder Oliver Fink? Kein Unterschied

Fortunas neuer Co-Trainer Peter Hermann hat etliche Weltstars trainiert. Großartig anders sei das allerdings nicht.

Fortuna Düsseldorf: Philipp Lahm oder Oliver Fink? Kein Unterschied
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Peter Hermann hat bei Fortuna bereits Heimatgefühle. „Wenn ich auf dem Platz stehe, fühle ich mich zuhause“, sagt der 63 Jahre alte Co-Trainer der Fortuna. Woanders möchte Hermann nicht sein. Etwa in der Öffentlichkeit fühlt er sich überhaupt nicht wohl. Wenn er mit jungen Leuten auf dem Rasen arbeiten kann, dann ist seine Fußballwelt in Ordnung.

Das erklärt auch, warum er nie ein Angebot eines großen Clubs angenommen hat, dort als Cheftrainer zu arbeiten. „Es gab Angebote“, sagt Hermann, der jetzt lieber in der Nähe seiner Familie arbeitet, als Trainer der zweiten Mannschaft des FC Bayern zu sein. „Ich hätte auch mal in Aachen als Chefcoach einsteigen können, aber damals hatte Bayer Leverkusen gerade die zweite Gruppenphase in der Champions League erreicht, und ich wollte sehen, wie sich die Mannschaft gegen Juventus Turin, La Coruna und Arsenal London schlägt“.

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Co-Trainer in Leverkusen, bei den Bayern, auf Schalke und zuletzt ein Kurzgastspiel beim Hamburger SV — Peter Hermann hat mit großen Spielern zusammengearbeitet. Dass es jetzt bei Fortuna eine andere Ebene sei, verneint Hermann. „Ball stoppen, verarbeiten und dann weiterspielen, ist doch immer gleich“, sagt er und macht keine Unterschiede, ob er mit einem Philipp Lahm, Arjen Robben oder Oliver Fink und Adam Bodzek arbeitet.

Dass er meistens Erfolg hatte, wo er auch gearbeitet hat, führt er nicht unbedingt auf sich als Glücksbringer zurück: „Das vermeintliche Siegergen heißt: harte Arbeit jeden Tag“, erklärt Hermann. „Immer neue Wiederholungen der Fertigkeiten, auf die es im Fußball ankommt, sind das Geheimnis. Es gibt keine Übungen nur für Nationalspieler und andere für normale Profis.“ Und Hermann hat tatsächlich den Eindruck, dass sich die Spieler der Fortuna bereits in den paar Tagen in Langeoog verbessert haben. Denn sie haben offensichtlich begriffen, dass es ihrem Co-Trainer auf Genauigkeit, Tempo und Engagement ankommt.

Bereits kurz Weihnachten hatte der damalige Sportvorstand Helmut Schulte Kontakt zu Peter Hermann aufgenommen. „Bei mir gab es die Überlegung, ob ich überhaupt noch einmal etwas mache“, sagt der 63 Jahre alte Trainer. Der Grund zur Fortuna zu kommen: „Man hat sich sehr um mich bemüht, die Entfernung nach Leverkusen ist nicht groß, und letztlich ist die Aufgabe sehr interessant.“

Außerdem spielte die Fortuna in seiner persönlichen Karriere eine Rolle. Hermann erzielte sein erstes Bundesliga-Tor 1979 gegen Fortuna (unter Otto Rehhagel). „Und ich kenne die alten Recken wie die Allofs-Brüder, Egon Köhnen und Gerd Zewe“, sagt Hermann, der noch ein wenig unter den Folgen eines Sehnenabrisses im Oberschenkel leidet.

Dass die Abstimmung mit dem Cheftrainer Frank Kramer zu Problemen führen könnte, glaubt der Routinier nicht. In Hamburg war das anders, weil zu viele Leute mitgeredet hätten. Deshalb habe er dort lieber die Konsequenzen gezogen. Im Streit mit HSV-Trainer Bruno Labbadia sei er trotzdem nicht gegangen. „Ich denke, das kann mit Frank Kramer sehr gut funktionieren. Er ist sehr kompetent und weiß, was er will.“ Das Team sei eine gute Lösung, sagt Hermann, der aber klarstellt: „Er ist der entscheidende Mann.“ Aber auch der Co-Trainer will seinen Teil zum Erfolg beitragen.

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