Platz 17 statt Euphorie: Düsseldorf setzt auf Zeit

Düsseldorf (dpa) - Frank Kramer will das Leistungsvermögen seiner Mannschaft momentan nicht nur an Ergebnissen festmachen. „Wenn wir so weitermachen wie bisher, dann werden wir das Glück auch erzwingen“, sagte der Trainer des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf.

Platz 17 statt Euphorie: Düsseldorf setzt auf Zeit
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Vor dem Spiel am Sonntag beim 1. FC Nürnberg (13.30 Uhr) ist der Coach bemüht, seinem Team Selbstvertrauen zu vermitteln. Am fünften Spieltag soll der erste Sieg her. „Uns hat zuletzt immer nur eine Nuance zum Erfolg gefehlt“, meinte Fortunas Vorstandsvorsitzender Dirk Kall.

Die Bilanz ernüchtert. Drei Niederlagen in Serie aus den ersten vier Partien und nur ein Punktgewinn beim 1:1 zum Saisonauftakt gegen Union Berlin - klar zu wenig, um die zunächst aufkeimende Anfangseuphorie transportieren zu können.

Immerhin vollzogen die Düsseldorfer nach ihrer missratenen Vorsaison mit dem vorletzten Platz in der Rückrundentabelle nahezu einen Komplettumbruch. Neben Chefcoach Kramer kamen auch neue Trainer-Assistenten, Sportdirektor Rachid Azzouzi ersetzte Vorgänger Helmut Schulte; zudem wurden mittlerweile elf neue Spieler verpflichtet.

„Wir wollen unseren Zuschauern wieder Freude bereiten und eine Einheit werden. Das ist unser vorrangiges Ziel“, hatte Azzouzi vor Saisonbeginn der „Rheinischen Post“ gesagt und die traditionell hohen Erwartungen in Düsseldorf ein wenig gesenkt. Ein bisschen mehr als Platz 17 nach vier Spieltagen hatten sie sich bei der Fortuna allerdings schon erhofft.

„Wir haben zuletzt gut gespielt, stehen aber mit leeren Händen da. Das ist bitter“, sagte Kapitän Karim Haggui. „Wir wussten, dass vor uns ein beschwerlicher Weg liegt, aber wir müssen natürlich Ergebnisse bringen“, sagte Azzouzi. Kall predigt Geduld: „Bei uns wird etwas aufgebaut, und das braucht Zeit.“

Sorgen bereitet dem Traditionsverein die Torflaute. Zwar erarbeitete sich die Offensive zuletzt zahlreiche Chancen, dennoch wurden erst drei Treffer erzielt. Pech kam hinzu: Allein beim 1:2 gegen Freiburg gab es zwei Aluminiumtreffer, Sercan Sararer vergab einen Elfmeter. Auf der anderen Seite führten Defensivfehler zu Gegentoren. „Die Einstellung der Mannschaft hat gestimmt. Wir haben mehr richtig als falsch gemacht, doch was wir falsch gemacht haben, war entscheidend“, befand Azzouzi.

Die Fortuna ist froh, dass sie trotz des negativen Starts mit zwei Heimniederlagen vom Großteil ihres Publikums gefeiert wurde. Jetzt soll in Nürnberg Besserung her. Kramer ist dann gezwungen, sein Team, zumindest im Mittelfeld, umzubauen. Julian Koch muss wegen einer Verletzung im Sprunggelenk vorerst pausieren. Zudem wurde Michael Liendl am Mittwoch zum Ligarivalen 1860 München transferiert. Kerem Demirbay, der diese Woche vom Hamburger SV ausgeliehen wurde, steht vor seinem Debüt im Fortuna-Dress.

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