Ranisav Jovanovic: „Jetzt müssen wir den dritten Platz festnageln“

Ranisav Jovanovic ist in der Rückrunde bereits der beste Torschütze der Fortuna.

Düsseldorf. Vielleicht gingen im Moment des Triumphes seine serbischen Blutkörperchen mit Ranisav Jovanovic durch. Der Fortuna-Stürmer rannte nach seinem erlösenden Treffer am Dienstagabend in Richtung Trainerbank vor der Haupttribüne der Arena, brüllte heißblütig seine Freude heraus. Und seinen Frust? Fast schienen seine Augen zu sagen: „Sieh her, Trainer, hättest du mich mal besser von Anfang an gebracht.“

Nach seinen zuletzt gezeigten Leistungen im Trikot des Tabellendritten der 2. Fußball-Bundesliga schien das durchaus angebracht. Mit der Einwechslung des 30-Jährigen in Cottbus vier Spieltage zuvor war erst der Schwung ins Team gekommen, zudem hatte er den Treffer zum 1:1 durch Adam Matuschyk vorbereitet. Ähnliches war in Rostock passiert, nur dass neben seinem, am Ende wirkungslosen Tor zum 1:2 ein verschossener Elfmeter zu Buche steht. Gegen den FSV Frankfurt war der vierte Saisontreffer des Deutsch-Serben jetzt das „goldene Tor“ zum Sieg.

Keine Frage, Jovanovic ist in „Vertragsverlängerungs-Form“, wie es Manager Wolf Werner schon einmal durchblicken ließ angesichts des im Sommer auslaufenden Kontraktes. Dass Trainer Norbert Meier den 1,91-m-Mann trotzdem zunächst auf der Bank schmoren ließ, liege in der fehlenden Fitness begründet, so Werner: „Rani war in der Rückrunde bisher häufig angeschlagen, zuletzt ist er noch vor 14 Tagen komplett ausgefallen.“

Für Meier war die Einwechslung zur Pause daher keine Frage: „Ich bin immer davon überzeugt, was ich mache.“ So habe Jovanovic seine ganze Kraft in die zweite Hälfte legen und sich entsprechend wieder empfehlen können für weitere Einsätze. Auch in der Start-Elf? „Gut möglich, dass er in Dresden von Beginn an spielt“, sagte Meier mit Blick auf das kommende Montagsspiel bei Dynamo.

Immerhin war das Jovanovics fußballerische Heimat zwischen 2002 und 2004 (14 Treffer in 61 Regionalligaspielen). Im vergangenen Winter war der Deutsch-Serbe gar mit einem Wechsel zurück in den Osten in Verbindung gebracht worden. Gut möglich also, dass er sich angesichts des drohenden Abschieds dort vor Ort für eine Anstellung empfehlen darf.

Seine Jubelgeste nach dem Tor für die Fortuna gegen den FSV Frankfurt wollte Jovanovic allerdings nicht so verstanden wissen. Nein, mit dem Trainer und der Nichtberücksichtigung habe das nichts zu tun gehabt. „Egal, in welche Richtung ich laufe, man kann sich immer was dabei denken. Aber ich habe ein paar gute Freunde, die auf der Haupttribüne sitzen, denen galt der Jubel“, sagte Jovanovic, nachdem sich rote und weiße Blutkörperchen wieder etwas sortiert hatten.

Schließlich hat er auch noch große Ziele mit der Fortuna: „Wir müssen jetzt den dritten Platz mit allem festnageln, was wir haben.“ Und wenn es weitere „Rani“-Tore sind, auf die vielseitig zu deutende Jubel-Gesten folgen.

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