Rensing ist vorerst die Nummer 1 bei der Fortuna

Der 30-Jährige steht am Freitag im Tor. Trainer Reck machte aber klar, dass niemand in der Mannschaft gesetzt ist.

Rensing ist vorerst die Nummer 1 bei der Fortuna
Foto: Wolff

Düsseldorf. Nichts geschieht mehr unvorbereitet bei diesem Trainer. Und so hatte sich Oliver Reck auch am Mittwoch, zwei Tage vor dem Zweitliga-Auftakt gegen Eintracht Braunschweig (20.30 Uhr, Arena), vorgenommen, nur genau so viel mitzuteilen, wie es aus seiner Sicht gut für seine Mannschaft sein kann. „Eines kann ich sagen“, begann Reck seine bescheiden ausführlichen Ausführungen zur Startaufstellung, „Michael Rensing wird im Tor stehen.“

Es gilt in der Branche als angebracht, einem Torwart rechtzeitig Sicherheit zu geben, schließlich soll der letzte Mann die gleiche auf seine Vorderleute ausstrahlen. Reck also hielt sich an diese Regel, damit hatte sich das Thema dann aber eigentlich auch schon erschöpft. Der Trainer wollte dazu gar nicht mehr sagen, tat es dann aber auf wiederholte Nachfrage doch. Rensing, hieß es, sei „die Nummer 1 für das Spiel gegen Braunschweig“. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.

„Wir werden nach dem ersten Spiel alles genau analysieren und sehen, wie Michael mit dieser Rolle umgeht.“ Soll heißen: Wirklich niemand ist in dieser Mannschaft mehr gesetzt, jeder steht unter Beobachtung, jeder werde auch gebraucht, sagte Reck. „Es gibt keine Spieler hinten dran, jeder ist wichtig. Und ich bin froh, Spieler zu haben, die das Spiel von der Bank aus entscheiden können“, sagte Reck, der eine Botschaft aussendet, die jeder Spieler schätzen muss. Sie lautet: Ich bin überzeugt von meinem Team.

Überzeugt hat den 49-Jährigen offenbar auch der 30 Jahre alte Rensing, den Kürzeren zieht der 24 Jahre alte Lars Unnerstall. Wie der gebürtige Ibbenbürener auf den angekündigten Bankplatz reagiert habe, wollte einer wissen. „Er hat reagiert, wie ich ihn kenne. Professionell. Dass er nicht vor Freude durch die Decke gegangen ist, ist auch klar“, meinte Reck, führte danach aus, dass Unnerstall schon manche stärkende Erfahrung auf Schalke und in der Schweiz gemacht habe und schloss am Ende: „Auch Lars Unnerstall wird seine Einsätze bekommen.“

Ganz sicher wird man aber davon ausgehen können, dass Rensing erst einmal gesetzt ist — wenn er sich keine gröberen Schnitzer leistet — und damit mehr erreicht hat, als in der Vorbereitung der vergangenen Saison, als Rensing vor dem Ligastart gegen Energie Cottbus (1:0) den Kürzeren zog und der damalige Trainer Mike Büskens Fabian Giefer aufstellte.

Rensings damalige Reaktion: Er verließ das Team fluchtartig, saß nicht einmal auf der Bank und kehrte erst einige Spieltage später wieder in den Düsseldorfer Kader zurück. Vergeben, vergessen offenbar.

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