Sportvorstand Helmut Schulte: Das wird ein geiles Spiel

Fortunas Sportvorstand freut sich auf den Besuch des FC St. Pauli. Aber der „alten Liebe“ werden keine Punkte geschenkt.

Fortuna Sportvorstandsmitglied Helmut Schulte im Traingslager in Maria Alm

Fortuna Sportvorstandsmitglied Helmut Schulte im Traingslager in Maria Alm

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Für die Mannschaft sei es ein normales Spiel, „für mich aber natürlich ein ganz besonderes“, sagt Fortunas Sportvorstand Helmut Schulte vor dem Aufeinandertreffen der Fortuna mit dem FC St. Pauli (Montag, 20.15 Uhr, Arena). 13 Jahre hat Schulte beim FC St. Pauli gearbeitet, führte den Verein sogar als Aufsteiger in die Bundesliga.

Herr Schulte, wie groß ist die Vorfreude?
Helmut Schulte: Ich habe die meiste Zeit meiner Karriere auf St. Pauli gearbeitet. Und das letzte von drei Engagements ist auch erst zwei Jahre her. Ich kenne so viele Leute dort, Trainer, Spieler, Vorstand und Mitarbeiter der Geschäftsstelle. Dieses Topspiel bei Flutlicht ist eine tolle Paarung, und es wird ein geiles Spiel. Und das gilt auch für Christopher Avevor, der dort gespielt hat und Jonathan Tah als gebürtigen Hamburger.

Erinnern Sie sich noch an Spiele der beiden Teams?
Schulte: Irgendwann gab es mal einen 2:1-Sieg von Pauli, wonach die Fans beider Mannschaften am Kiez trotzdem miteinander gefeiert haben. Und das Tor von Lumpi Lambertz mit 400 Metern Anlauf vergisst auch niemand. Aber es herrscht am Millerntor immer eine ganz besondere Atmosphäre. Übrigens hat Oliver Reck das einziges Tor seiner Torhüterkarriere per Elfmeter gegen St. Pauli erzielt.

Werden Sie sich schon vor Anpfiff besonders um Ihre Gäste kümmern?
Schulte: Wie sich das gehört, werden wir den FC St. Pauli herzlich bei uns willkommen heißen. Das ist ganz normal, wenn man sich kennt und mag. Auch mit Thomas Meggle, dem neuen Trainer werde ich mich unterhalten,. Ich habe ihn damals als Spieler nach Pauli geholt. Insgesamt wird das schon ein besonderes Wiedersehen. Schade, dass es ein Montagsspiel ist, sonst wären bestimmt mehr als 40 000 Zuschauer gekommen.

Punkte gibt es aber für Fortuna nicht zu verschenken oder?
Schulte: Das können wir uns nicht leisten, wenn wir oben dran bleiben wollen. Beide Teams sind nicht so furios gestartet. Unsere Mannschaft musste sich zunächst finden. Trotzdem haben wir uns nicht verrückt machen lassen, weil wir in der Clubführung für die Ratio und nicht die Emotionen zuständig sind. Inzwischen greifen die Rädchen ganz gut ineinander.

Aber es hat zwischendrin, schon erste Kritik gegeben . . .
Schulte: Fußball ist ein Ergebnissport, und wenn die Resultate nicht stimmen, werden bestimmte Fragen gestellt. Das passiert hier in Düsseldorf allerdings sehr zügig. Die Vereinsführung hat sich aber stabil gezeigt. Und genau das macht mir große Hoffnung für die Fortuna.

Als Sportvorstand sind Sie für die Kaderplanung verantwortlich. Sind Sie mit den sieben neuen Spielern, die Sie geholt haben, auch so zufrieden wie der Trainer?
Schulte: Wie heißt es so schön: Das Werk soll den Meister loben und nicht umgekehrt. Wir haben inzwischen unsere Formation gefunden und verfügen, falls es nötig ist, immer über sehr gute Alternativen. Für mich ist es aber entscheidend, dass die Spieler sich verstehen und die Mannschaft zusammenhält.

Wie geht das Spiel heute Abend denn aus, oder besser, welches Ergebnis wünschen Sie sich?
Schulte: Am liebsten wäre es mir, wenn wir ein Tor mehr schießen als St. Pauli. Und im Falle des Falles würde ich auch dem Gegner das eine oder andere Tor gönnen. Jetzt bin ich Düsseldorfer, und ich würde mich am meisten freuen, wenn die Fortuna gewinnt.

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