Soares hat mit Fortuna hohe Ziele

Der Brasilianer will wieder in die Stammelf. Im WM-Finale hofft der 25-Jährige auf einen deutschen Sieg.

Soares hat mit Fortuna hohe Ziele
Foto: Archiv

Düsseldorf. Bruno Soares war in den vergangenen Tagen so traurig wie noch nie in seinem Sportler-Leben. Denn der Fortuna-Innenverteidiger ist Brasilianer, und etwas Schlimmeres als das 1:7 im WM-Halbfinale gegen Deutschland hatte sich sein Land nicht vorstellen mögen. Zumal er sogar in Belo Horizonte geboren ist, dem Ort der Schmach für den brasilianischen Fußball.

Das Spiel am Samstag um Platz drei „seiner“ Brasilianer gegen die Niederlande wird Soares sicher am ersten Abend im Trainingslager in Maria Alm verfolgen. Aber was ist es wert? Nichts, sagt der Brasilianer. „Trösten kann uns nur ein Titel, zweite und dritte Plätze gelten in Brasilien nichts.“

Der 25-Jährige freut sich da schon eher auf Sonntagabend und das Finale, das die Fortunen in jedem Fall gemeinsam schauen werden in Österreich. Soares ist sich sicher: „Die Stimmung im Stadion wird zu 100 Prozent für Deutschland sein. Denn Argentinien ist unser Derby-Rivale, und es gibt einen Spruch: Hauptsache, Argentinien gewinnt nicht.“

Das sei in Deutschland vergleichbar mit einem Duell gegen die Niederlande, sagt der Fortune. In jedem Fall sei Deutschland jetzt favorisiert als „sehr komplettes Team“. Portugal habe einen Ronaldo, Brasilien habe einen Neymar und Argentinien einen Messi — aber eben nicht viel mehr. Die Deutsche Nationalmannschaft sei durchweg gut besetzt.

Ist das übertragbar auf die Fortuna in der 2. Bundesliga? Bruno Soares denkt das in jedem Fall: „Jeder muss sich bei uns jetzt in der Vorbereitung neu beweisen, jede Position ist gut besetzt.“ Man spürt den Druck der internen Konkurrenz in seinen Worten. Obwohl er zum Ende der vergangenen Saison viel Spielzeit hatte, sei er „nicht gesetzt“, sagt Bruno Soares. „Wir haben vier gute Innenverteidiger.“

Neben ihm sind das Adam Bodzek, Dustin Bomheuer und Zugang Christopher Avevor. Nur zwei können spielen, und entsprechend wird es in den nächsten Tagen in Maria Alm zur Sache gehen. „Ich finde es gut, dass wir so eng zusammenarbeiten können in den nächsten sieben Tagen.“ Soares kehrt dafür an den Ort zurück, der für ihn der Anfang seiner Fortuna-Zeit war. Vor zwei Jahren gehörte er in Maria Alm zu den Neuen.

Seine Traurigkeit der vergangenen Tage rührte indes nicht nur aus dem Schock über das Debakel der brasilianischen Nationalmannschaft. „Meinen kleinen Sohn Josue hat das furchtbar mitgenommen, er hat bis in die Nacht bitterlich geweint.“ An den Kindergarten war für Josue am Tag danach nicht zu denken, nach dem 0:5 seien die Dämme gebrochen.

Auch das hat den Papa sicher emotional mitgenommen — und wird ihn gleichfalls anspornen, mit der Fortuna kommende Saison für andere Ergebnisse zu sorgen. Die vielleicht für den Aufstieg reichen, auch wenn man dafür nicht mal Erster werden müsste? „Ich bin selbst sehr gespannt, aber ich habe ein sehr gutes Gefühl, was die Mannschaft angeht.“ Die Fortuna könne selbstbewusst in die Saison gehen. Mit welchem Ziel? „Besser sein als letzte Saison, da waren wir Sechster. Also wollen wir wieder oben mitspielen.“

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