Fortuna Düsseldorf Stunde der Routiniers wird kommen

Derzeit sind Adam Bodzek, Oliver Fink und Axel Bellinghausen außen vor. Cheftrainer Frank Kramer versucht es derzeit mit anderen Typen und hat Erfolg.

 Die drei „Fortuna-Musketiere“ Axel Bellinghausen, ...

Die drei „Fortuna-Musketiere“ Axel Bellinghausen, ...

Foto: dpa

Düsseldorf. Letztlich war es keine Überraschung — dennoch ein völlig ungewohntes Gefühl. In Berlin stand keiner der drei „Fortuna-Musketiere“ auf dem Platz. Adam Bodzek und Oliver Fink, im vergangenen Jahr noch Kapitän und „Vize“, bekamen ebenso keine einzige Einsatzminute wie Axel Bellinghausen, der im gesamten Verlauf der vergangenen Saison Stammkraft war. An dieses Szenario müssen sich die Fortuna-Fans wohl zunächst einmal gewöhnen.

 ... Oliver Fink und ...

... Oliver Fink und ...

Foto: dpa

Adam Bodzek hat den Vorteil, sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der Sechser-Position spielen zu können. Doch für seinen Trainer gibt es derzeit überhaupt noch keinen Bedarf, dort zu wechseln. Die beiden neuen Innenverteidiger Karim Haggui, als Nachfolger von Bodzek zum Kapitän bestimmt, und Christian Strohdiek scheinen eine Bank im Deckungszentrum zu sein. Und auf der „Sechs“ plant Fortunas Cheftrainer mit einer Lösung, die nur noch einen „echten Sechser“ vorsieht. Und diese Rolle hat Julian Koch in Berlin sehr gut ausgefüllt. Der zweite zentrale Mittelfeldspieler, zum Saisonauftakt von Michael Liendl verkörpert, spielt offensiver, was nicht unbedingt Bodzek auf den Leib geschrieben ist.

 ... Adam Bodzek schauen derzeit zu.

... Adam Bodzek schauen derzeit zu.

Foto: Christof Wolff

Das gleiche Problem gilt auch für Oliver Fink, der offensiv allerdings noch eher vor Koch spielen könnte als Bodzek. Der Oberbayer hat allerdings einen größeren Teil der Vorbereitung verpasst, so dass er deswegen laut Kramer zunächst nur auf der Tribüne Platz nehmen musste.

Axel Bellinghausen ist bereits einige Male abgeschrieben worden, so dass der Routinier ganz gelassen bleibt und am Mittwochnachmittag mal wieder als Erster das Trainingsgelände betrat. Das wird er nicht in dem Bewusstsein getan haben, um zu zeigen, dass er besonders um seine Ansprüche kämpft, sondern weil es seine Art ist, voranzugehen. Seine Chance wird kommen, gerade, wenn die Mannschaft auch einen Leader und aufmunternde Stimmung von innen benötigt. Bellinghausen hat bewiesen, dass er in der Lage ist, ein Team mitzureißen.

Aber auch der Publikumsliebling muss sich umstellen. Die Spielweise der Fortuna unter Kramer ist eine andere als in der vergangenen Saison. Und derzeit ist Sercan Sararer auf der linken Seite gesetzt, weil dieser mit seiner individuellen Klasse eine Abwehr aufreißen kann. In Sachen Tempofußball steht Bellinghausen ihm allerdings in nichts nach. Die Zeit der Routiniers wird noch kommen. Und wenn man dem Trainer glaubt, werden auch noch alle anderen Spieler im Saisonverlauf gebraucht.

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