Testspiel nur bedingt aussagekräftig

Fortuna schlägt Wigan 4:1. Der Zweitligist aus England spielt nur 30 Minuten mit.

Testspiel nur bedingt aussagekräftig
Foto: wolff

Düsseldorf. Es sollte der Härtetest sechs Tage vor dem Saisonstart in der zweiten Fußball-Bundesliga werden. Doch da spielte der Gegner nicht ganz mit. So einfach wie beim 4:1 (1:1)-Sieg am Samstagabend über den englischen Zweitligisten Wigan Athletic wird es die Fortuna am kommenden Freitag im Heimspiel gegen Bundesligaabsteiger Eintracht Braunschweig bestimmt nicht haben.

Testspiel nur bedingt aussagekräftig
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Oliver Reck hob nach dem Spiel trotzdem das Positive hervor: „Wir haben die guten Leistungen der Vorbereitung noch einmal bestätigt, nach vorne gespielt und gut kombiniert“, analysierte Fortunas Trainer, „und das alles gegen ein Team, das im letzten Jahr im Finale um den FA-Cup gestanden hatte“.

Von diesem Leistungsniveau waren die Gäste im Rahmen des Saisoneröffnungsspiels vor 4062 Zuschauern im Paul-Janes-Stadion am Samstag allerdings meilenweit entfernt. Nur rund eine halbe Stunde lange schaffte es Wigan, die Ordnung zu halten und kompakt zu stehen. Das genügte immerhin schon, um die eine oder andere Schwäche bei den Gastgebern aufzudecken.

Der Fortuna fehlten zu Beginn der Plan und die Präzision im Spielaufbau. Die laut Michael Liendl „zunächst fehlende Passgenauigkeit“ gipfelte Mitte des ersten Abschnitts in einem schlimmen Fehlpass von Zugang Sergio Pinto, der Kapitän Adam Bodzek in die Bredouille brachte. Der in mehreren Zweikämpfen unglücklich agierende Abwehrchef wusste sich nur mit einem Foul zu helfen und verursachte so den Strafstoß, den Oriol Riera sicher verwandelte (23.).

Dass am Ende kaum noch jemand von einer schwachen ersten Hälfte sprach, hatte mehrere Gründe. Es lag zum einen daran, dass Michael Liendl vom linken Flügel endlich mehr dort hin rückte, wo er hingehört: ins Mittelfeldzentrum. Es lag aber auch an den Gästen von der Insel, die mit zunehmender Dauer immer größere Räume preisgaben.

Das spielte der Fortuna in die Karten, die über den agilen Julian Schauerte, den schnellen Mathis Bolly und ihr „Hirn“ Michael Liendl nun endlich Akzente setzte. Liendl, der gemeinsam mit dem ansonsten blassen WM-Fahrer Ben Halloran schon Erwin Hoffers Hechtkopfball zum 1:1 vorbereitet hatte (33.), trat auch die Ecke, die wieder Hoffer in Torjägermanier zur Führung abstaubte (52.).

Auch beim abgefälschten Schuss von Mathis Bolly zum 3:1 (63.) war der Österreicher der Initiator. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Charlison Benschop (83.), der im Kampf um den Platz im Sturmzentrum derzeit dennoch die Nase hinter Erwin Hoffer haben dürfte. „Wir haben taktisch und personell viele Möglichkeiten“, freute sich Oliver Reck im Anschluss.

Der Coach deckte am Samstag sicher noch nicht alle Karten im Zusammenhang mit der Startelf für das Braunschweig-Spiel auf. Gleiches galt für sein Team, dass sich steigern kann und muss, will es gegen die Eintracht drei Punkte einfahren.

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