Uwe Rösler - in England verehrt

Der deutsche Trainer hat einen ausgezeichneten Ruf.

Uwe Rösler - in England verehrt
Foto: dpa

Düsseldorf. Als Charlie Austin am 12. Mai dieses Jahres in der 96. Minute für die Queens Park Rangers das 2:1 erzielt hatte, war der Traum vom Aufstieg in die englische Premier League für Uwe Rösler geplatzt. Der deutsche Trainer von Wigan Athletic muss nach der in der Verlängerung erlittenen Niederlage im Aufstiegs-Play-off an der Londoner Loftus Road einen neuen Anlauf nehmen. „Meine Spieler haben alles gegeben. Ich habe noch nie eine Mannschaft betreut, die derart an ihr Limit gegangen ist. Für einen Trainer gibt es nichts Befriedigenderes als das. Am Ende hatten wir einfach nur Pech“, sagte Rösler.

Der 45-Jährige genießt auf der Insel einen hervorragenden Ruf. Als Stürmer erzielte er von 1994 bis 1998 für Manchester City in 153 Spielen 50 Tore und war dort 20 Jahre nach dem legendären Torwart Bert Trautmann der erste Deutsche. Dass er vergangenen März just dieses Manchester City - immerhin der spätere Meister - mit Wigan im Viertelfinale aus dem Pokal warf, ist eine typische Geschichte, die nur der Fußball schreibt.

Seine Popularität bei City stieg damit noch einmal, dem Ansehen als Trainer gab der sensationelle Erfolg den nächsten Schub. Im Dezember 2013 war Uwe Rösler gerade als Coach des Drittligisten FC Brentford zum Trainer des Jahres gewählt worden, nur einen Tag später holte ihn Wigan. Die „Latics“ befanden sich zu diesem Zeitpunkt in den Niederungen der zweiten Liga. Ein halbes Jahr zuvor waren sie aus der Premier League abgestiegen, holten jedoch gleichzeitig — wie 1996 Kaiserslautern — den Pokal. Auch im Finale war der Gegner Manchester City. Fast ein Wunder, denn Englands zweite Liga ist wohl die anstrengendste Fußballklasse der Welt. 24 Teams bedeuten 46 Spiele. Dazu gibt es zwei Cupwettbewerbe, wenn es gut läuft folgen am Ende noch die Aufstiegs-Play-offs.

„Da muss jeder Spieler permanent an sein Limit“, sagt Rösler. Der Thüringer geht mit gutem Beispiel voran. Akribisch arbeitet er Taktiken sowie Trainingspläne aus und studiert Videos der Gegner. Uwe Rösler ist morgens der erste am Klubgelände und geht abends als letzter.

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