Während der zweiten Hälfte stand der 33-Jährige beim Warmmachen an der Seitenlinie — mehr als dass er sich bewegte. Stiller Protest gegen die Reservistenrolle? „Wenn ich das gesehen hätte, hätte ich ihn zur Rede gestellt“, sagte Fortuna-Manager Wolf Werner und vermutete richtig, dass Voronin damit „weitere Munition liefert“.

Offenbar konnte die Nominierung für den 18er-Kader zum Spiel gegen 1899 Hoffenheim und die späte Einwechslung das gereizte Klima zwischen dem Klub und der Mannschaft auf der einen und dem ukrainischen Nationalspieler mit Berater Andrej Golowasch auf der anderen Seite nicht mildern. Nach dem Spiel war Voronin aus der Arena gestürmt, meldete sich tags darauf krank. Fortuna-Vorstand Peter Frymuth will vermitteln, forderte beide Seiten via Bild-Zeitung zum „Friedensgipfel“.

Frymuth bezieht dabei die sportliche Leitung mit ein, hatte sich zuletzt aber auch an den Aussagen des Voronin-Beraters gestört. Golowasch hatte sich beschwert, dass bei der Fortuna nur gerannt und gekämpft, aber kein Fußball gespielt werde und dass „Masse statt Klasse“ verpflichtet wurde. „Als Voronin bei uns unterschrieben hat, war die Ausgangslage keine andere als jetzt“, sagt Frymuth. Bei der Fortuna gehe es nur um den Klassenerhalt. Voronin selbst hatte vor anderthalb Wochen angesichts der ersten von zwei Nichtberücksichtigungen offen gemutmaßt, nicht zur Fortuna zu passen. Der ausleihende Klub Dynamo Moskau meldete sich, brachte Spekulationen über eine frühzeitige Rückkehr in der Winterpause in Gang. Frymuth: „Das Thema muss vom Tisch.“ Vielleicht schon Mittwoch? Eigentlich war für den Dienstag der Start in die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel am Sonntag bei Werder Bremen geplant. Doch kurzfristig gab die sportliche Leitung dem Team nach dem Montag auch Dienstag frei. Erst Mittwochmorgen trifft sich das Team wieder zum Training am Vormittag — mit Andrey Voronin?