Kann Fortuna Giefer halten?

Beim Bundesliga-Aufsteiger werden inzwischen neue Torhüter ins Gespräch gebracht.

Düsseldorf. Der deutsche Fußball ist international bekannt für sehr gute Torhüter. Fortuna hat mit Fabian Giefer vor der Saison einen Glücksgriff getan. Denn der 22 Jahre alte Torwart ragt mit seinem Können so weit heraus, dass er inzwischen zu den fünf besten Torleuten in der Fußball-Bundesliga gezählt wird.

Logische Folge: Vereine, die über gute, aber nicht überragende Torhüter verfügen, die auch Spiele fast allein gewinnen können, strecken die Fühler aus, um einen Mann wie Fabian Giefer zu verpflichten. Schalke 04 soll ein solcher Verein sein, der sich umschaut, weil die drei Torleute der Knappen, einschließlich Timo Hildebrand, nicht zur allerersten Klasse zählen.

Giefer scheint unverkäuflich, weil er seiner Mannschaft mit einigen tollen Paraden Punkte und Siege gerettet hat. Auch er selbst sagt, dass er sich ganz auf die Fortuna konzentriere. „Das ist das einzige, was für mich zählt. Mein persönliches Saisonziel ist, dass wir hier den Klassenerhalt schaffen. Ich habe hier Vertrag bis Minimum 2014“, sagte Giefer dem „Express“.

Einerseits muss man einen solchen Spieler tatsächlich weiter an sich binden, weil er in seinem Tor auch mal Unhaltbare parieren kann und damit eine Art Lebensversicherung für den Klub darstellt. Andererseits können die Fortunen ihn auch abgeben, um durch den Verkauf eine große Summe Geld in die Kasse zu bekommen. Das erscheint aus Sicht des in die Zukunft schauenden Kaufmanns durchaus vernünftig. Allerdings muss ein möglicher Verkauf von Giefer vor dessen Vertragsende deutlich über vier Millionen Euro einbringen, damit weiter in die Mannschaft investiert werden kann. Derzeit hat Giefer einen geschätzten Marktwert von 2,5 Millionen Euro.

„Ich will spielen und nicht bei den Bayern auf der Bank sitzen, weil Manuel Neuer dort im Tor steht“, hatte Fabian Giefer zu seiner Entscheidung pro Düsseldorf im vergangenen Sommer erklärt. Bevor er wusste, dass er sich bei der Fortuna gegenüber Österreichs Nationaltorhüter Robert Almer durchsetzen würde. Selbst an den Schwächen hat Giefer inzwischen erkennbar gearbeitet, da er nun auch mit dem Fuß den Ball durchaus an den Mann bringen kann, was zu Saisonbeginn bei Abstößen und Abschlägen selten funktioniert hatte.

Die Verantwortlichen des Aufsteigers werden so lange betonen, Giefer nicht abzugeben, bis zum einen der für Giefer adäquate Klub mit Champions-League-Garantie anklopft und sich zudem die Ablöse in einer Höhe bewegt, bei der man nicht mehr ablehnen kann.

Da der kluge Vereinsmanager vorbaut und gewappnet sein will für den Fall der Fälle, schaut sich Fortunas Sportvorstand Wolf Werner bereits um. Nach Informationen der Lausitzer Rundschau ist Thorsten Kirschbaum von Energie Cottbus ein ernsthafter Kandidat. „Es ist noch nichts unterschrieben. Deswegen kann ich dazu nichts sagen“, erklärte der 25-jährige Torhüter. Auch die Fortuna will nichts bestätigen.

Zudem könnte Kirschbaum Robert Almer (Vertrag bis Juni 2013) ersetzen, falls Giefer bleibt und der Österreicher stattdessen den Klub verlässt, um woanders die Nummer 1 zu werden. Weitere Kandidaten, die im Umfeld der Fortuna gehandelt werden, könnten Robert Hesl und Max Grün (beide Fürth) oder der dritte Torhüter des FSV Mainz 05, Loris Karius, sein, den sich die Fortuna im Trainingslager anschauen konnte.

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