Lambertz erzwingt die Wende

Nach dem 1:0 für St. Pauli erzielt Fortunas Kapitän zwei Tore. Maximilian Beister setzt den Schlusspunkt beim 3:1-Erfolg.

Hamburg. Hunderte von „Suche Karten“-Schilder wurden am Montagabend rund um das Millerntor-Stadion in die Höhe gestreckt. Keine Frage, der Besuch des Zweitliga-Duells des FC St. Pauli gegen Fortuna Düsseldorf war heiß begehrt.

Rund 2200 Fortuna-Anhänger waren dabei und freuten sich über ein starkes Spiel ihrer Mannschaft beim 3:1 (1:1) in Hamburg. Mehr Unterstützung ging nicht, das Kontingent an Gästekarten wurde voll ausgeschöpft. Doch das sollte nicht etwa heißen, dass die Anhänger beider Seiten mit dem Montagstermin plötzlich große Versöhnung feierten.

Im Gegenteil, schließlich sind die Fans des Kiez-Klubs für deutliche Stellungnahmen bekannt. „Kurvenverbot für Sport1“ stand auf einem Banner zu lesen: Das war an den übertragenden TV-Sender gerichtet. Eine knappe Stunde vor dem Anpfiff tönte „I don’t like Mondays“ von den „Boomtown Rats“ über die Lautsprecher. Mit traditionellen „Hell’s Bells“-Klängen ging es dann los mit dem Duell der Traditionsklubs.

Fortuna-Trainer Norbert Meier hatte lediglich Adam Bodzek nach abgesessener Gelb-Sperre für Sascha Dum in die Elf beordert. Bei St. Pauli erfüllte sich die Hoffnung auf einen Einsatz des zuletzt angeschlagenen Stürmer Marius Ebbers nicht. Kurz vor dem Anpfiff musste der zweitgefährlichste Torschütze passen.

Der torgefährlichste war indes dabei — und jener Max Kruse traf mit seinem siebten Saisontreffer zum 1:0 (15.) für die Gastgeber. Wobei sich die Abwehr durch einen Hackentrick von Fin Bartels düpieren und Torwart Michael Ratajczak den auf ihn zukommenden Ball durch die Hände rutschen ließ.

Dabei hatte sich die Fortuna nicht von der außergewöhnlichen Stimmung im ausverkauften Stadion beeindrucken lassen — doch es mangelte an zündenden Ideen. Dann nahm sich Andreas Lambertz ein Herz, traf in der Nachspielzeit mit einem fulminanten 18-m-Schuss zum 1:1 in den oberen Torwinkel. Zum psychologisch günstigen Zeitpunkt, Schiedsrichter Günter Perl pfiff danach zur Pause.

Entsprechend gelöst waren die Fortuna-Fans in der Halbzeit, und die Stimmung sollte sich mit dem 2:1 durch Lambertz steigern (57.). Erst recht als Markus Thorandt Gelb-Rot sah (67.), und Maximilian Beister mit seinem sehenswerten Solo zum 3:1 (76.) alles klar machte. Dieser Ausflug zum Millerntor hatte sich nun wirklich gelohnt, auch wenn nicht jeder Kartensucher, der wollte, dabei sein konnte.

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