Patrick Flomo: „Ich mag Deutschland gerne“

Patrick Flomo wird Deutscher und will mit den Baskets in der 2. Liga Pro A hoch hinaus. Erster nach der Hauptrunde ist das Ziel.

Düsseldorf. Patrick Flomo hat lange mit sich gerungen, am Ende eine klare Entscheidung für die Familie getroffen: Der Basketball-Profi gibt die US-Staatsbürgerschaft auf und wird Deutscher. Das hilft Zweitligist Düsseldorf Baskets ebenfalls, denn laut Regeln der „ProA“ müssen durchgehend zwei Deutsche auf dem Feld stehen. Die WZ fragte den 32-jährigen Ex-Bundesligaaspieler vor dem Auswärtsspiel am Samstag in Paderborn nach seiner Gefühlslage und der sportlichen Situation der Düsseldorf Baskets.

Herr Flomo, warum werden Sie Deutscher?

Flomo: Es war eine Entscheidung für meine Familie. Meine Frau Barbara kommt aus Siegburg, meine beiden Kinder sind hier geboren. Ich bin seit sieben Jahren durchgehend hier, in den USA war ich zuletzt höchstens noch im Urlaub. Ich mag Deutschland gerne, ich kann mir auch nach meiner Karriere gut vorstellen, hier zu leben. Mein Baskets-Kollege Marin Petric sagt, ich werde von Tag zu Tag mehr Deutscher.

Wann bekommen Sie den deutschen Pass?

Flomo: Hoffentlich bald, denn es zieht sich schon lange hin, da musste viel Papierkram erledigt werden, weil es immer wieder Nachfragen gab. Den Einbürgerungstest habe ich hinter mir, von meiner Seite ist alles klar. Zurzeit warte ich auf die Erlaubnis der US-Regierung, dass ich meine Staatsbürgerschaft aufgeben darf.

Mit den Baskets sind Sie Tabellenerster, wie fühlt sich das an?

Flomo: Es ist großartig, ganz oben zu stehen. In der vergangenen Saison hatten wir durch das Halbfinal-Aus das eigentliche Ziel verfehlt. Wir wollen dieses Jahr die Play-off-Runde gewinnen, und der beste Weg ist es eben, nach der Hauptrunde Erster zu sein und Heimrecht zu haben. Das gibt auch Selbstvertrauen und beeindruckt die Gegner eben mehr.

Was ist der Unterschied zur vergangenen Saison?

Flomo: Beide Teams haben viel Talent in ihren Reihen, aber dieses Jahr ist die Team-Chemie vielleicht besser. Alle wollen dasselbe und haben verstanden, dass man dafür einiges tun muss. Gemeinsame Siege und ein möglicher Aufstieg bringen uns alle weiter, auch individuell.

Sie selbst blühen derzeit als „Großer“ unter dem Korb geradezu auf. Wie erklären Sie sich das?

Flomo: Wir haben sehr erfahrene Aufbauspieler, die das Spiel prima lenken. Dadurch kommt so etwas zustande, denn Erfahrung alleine reicht nicht. Es profitiert imnmer mal wieder ein anderer, weil wir uns auf dem Feld gegenseitig leichte Würfe ermöglichen.

Trotzdem fällt auf, dass in den Liga-Statistiken die Baskets kaum in den oberen Regionen vertreten sind. Wie kommt das?

Flomo: Bei uns können sieben oder acht Spieler rund 20 Punkte pro Spiel machen. Da kann jeder in jedem Moment gefährlich sein. Die Top-50-Statistiken sind meist dominiert von den Akteuren, die in ihren Teams die einzigen herausragenden Spieler sind.

Was wird der Schlüssel in dieser Saison sein, um auf dem Erfolgsweg zu bleiben?

Flomo: Die Spiele gegen unsere Konkurrenten BG Göttingen und BG Karlsruhe sicher. Aber jedes Team kann gefährlich sein, denn alle haben gezeigt, dass sie offensiv für über 90 Punkte gut sind. Wir dürfen uns auf keinen Fall zu sicher fühlen, automatische Siege gibt es nicht.

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