HSG trotzt Dormagen ein verdientes Remis ab

Beim 23:23-Remis gibt es viel Kampf und Hektik. Das Team von Ronny Rogawska beweist, dass es sich nicht abgeschrieben hat.

Düsseldorf. Emotionen waren beim letzten rheinischen Handball-Derby zwischen dem DHC Rheinland und der HSG Düsseldorf Trumpf. Am Ende stand ein 23:23 (13:14)-Remis, mit der HSG als moralischem Sieger. Wenn alles klappt, wird es in der kommenden Saison eine Spielgemeinschaft beider Klubs geben. Schon jetzt gibt es Gemeinsamkeiten, durch die eine große Brisanz entstanden ist. Torjäger Michael Hegemann und Torhüter Mathias Lenz wechselten in der EM-Pause von Düsseldorf nach Dormagen, um den DHC Rheinland zu verstärken und das dortige Verletzungspech aufzufangen. Zur HSG kamen im Gegenzug Torhüter Tobias Schlingmann und Rückraumspieler Marco Bauer, der allerdings am Freitag mit einem Riss im Außenmeniskus fehlte.

Auch die beiden Trainer kennen sich bestens. HSG-Coach Ronny Rogawska hat sogar noch unter Richard Ratka in Düsseldorf gespielt. Danach war der jetzt 43-jährige Däne bis 2004 Co-Trainer mit Ratka als Boss. Beide warnten eindringlich vor dem Gegner. Ein Düsseldorfer Sieg — der erst siebte im 22. Duell — wäre der neuen Spielgemeinschaft, die ab 1. Juli in Kraft treten soll, nicht gelegen gekommen. Denn die benötigt eine Lizenz für die 2. Bundesliga. Und weil die HSG aufgrund des Insolvenzverfahrens gegen ihren Stammverein HSV Düsseldorf keine bekommen wird, hängt das Schicksal der geplanten Spielgemeinschaft davon ab, ob der DHC Rheinland den Ligaverbleib schafft.

Dass die Aufgabe für Dormagen durch den überraschenden Sieg der verbliebenen Düsseldorfer Rumpftruppe zuletzt über Bietigheim nicht einfacher war, wusste Ratka: „Die werden jetzt mit neuem Selbstvertrauen auflaufen“, sagte der 48-Jährige kurz vor Spielbeginn. Damit hatte der ehemalige Nationalspieler Recht, denn die eigentlich unterlegenen Düsseldorfer waren in der ersten Hälfte die spielerisch bessere Mannschaft.

Hätte Mathias Lenz im Dormagener Tor nicht drei Siebenmeter gegen seine Ex-Teamkollegen gehalten, die HSG-Führung (14:13) wäre höher ausgefallen. Der erst 18-jährige Junioren-Nationalspieler Alexander Feld war im Spielaufbau neben Markus Neukirchen (11 Tore) aus dem Oberligateam der auffälligste Akteur bei der HSG. Nach zuletzt sechs Niederlagen war den DHC-Spielern die Verunsicherung lange anzumerken, auch wenn der Kampfgeist stimmte. Erst in der Schlussphase ging Dormagen mit einem Tor in Führung, aber Markus Neukirchen sorgte fünf Sekunden vor dem Ende für den 23:23-Endstand und riesigen Jubel bei der HSG.

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