Valdas Novickis: Ein Torjäger will es wissen

Interview: Der Litauer Valdas Novickis verstärkt die HSG Düsseldorf. Im Spielaufbau kann der 21-jährige Handballer die Nummer eins sein.

Düsseldorf. Valdas Novickis ist privat eher ein stiller Typ, aber auf der "Platte" explodiert der Litauer. Der 21-jährige Rechtshänder erzielt seine Treffer auch mal mit viel Raffinesse statt mit Gewalt. 193 Feldtore waren es in der vergangenen Saison in der 2. Bundesliga für den SC Magde-burg II. Novickis kam in der vergangenen Saison nach Magdeburg. Zuvor spielte er in seiner Heimat in Litauen bei Granitas Kaunas. "Er ist ein echter Torjäger und wird uns noch viel Freude bereiten", sagt Manager Frank Flatten über den 1,86 Meter großen Nationalspieler seines Landes. Die WZ sprach mit Novickis über den SC Magdeburg, die HSG und seinen neuen Wohnort Düsseldorf. Herr Novickis: Ein Jahr in Magdeburg und jetzt der Wechsel nach Düsseldorf. Wieso?Valdas Novickis: In Magdeburg hätte ich keine Chance in der Ersten bekommen. Vielleicht hat mich der Trainer nicht gemocht. Mein Ziel ist die 1. Bundesliga, und das ist für mich in Magdeburg nicht realistisch. Aber in Düsseldorf spielen Sie nun auch zweitklassig.Novickis: Das ist zwar schade, aber bei der HSG gibt es höhere Ziele, als in Magdeburgs zweiter Mannschaft. Düsseldorf will aufsteigen, und ich werde dabei helfen. Hat der Abstieg der HSG ihre Entscheidung beeinflusst?Novickis: Nein. Für mich war klar, dass ich Magdeburg verlassen werde, um eine neue Herausforderung zu suchen. Ich bin mit Manager Frank Flatten schon früh einig geworden und habe meine Entscheidung, nach Düsseldorf zu kommen, nicht bereut. Kannten Sie schon vorher einen Spieler aus dem Team?Novickis: Nur Almantas Savonis. Wir haben schon in der Nationalmannschaft miteinander gespielt. Mein Vater Valdemaras kennt aber unseren Trainer Georgi Sviridenko. Sie sind 1988 zusammen in Seoul Handball-Olympiasieger geworden. Sie sind jetzt seit Anfang Juli mit der Mannschaft zusammen. Welchen Eindruck haben Sie gewonnen?Novickis: Die Jungs sind alle gut drauf. Beim Training arbeiten alle gut zusammen, schließlich haben wir mit dem Aufstieg ein gemeinsames Ziel. Wie sehen Sie ihre Rolle in der Mannschaft?Novickis: Ich will mich auf der Mittelposition durchsetzen und nicht auf der Bank sitzen. Aber Sie haben mit Jens Sieberger und Andrej Kogut, wenn er wieder gesund ist, harte Konkurrenz.Novickis: Sicherlich, aber wenn eine Mannschaft auf hohem Niveau spielen will, kann ein Aufbauspieler nicht 60 Minuten ununterbrochen auf dem Feld sein. Irgendwann wird man müde. Und wie ist momentan Ihr FitnessstandNovickis. Gut. Wir sind mitten in der Vorbereitung und haben bisher viel an Ausdauer und Kraft gearbeitet. Die Feinarbeit und die Taktik kommen noch. Der Coach macht zwar ein hartes Training, aber das wird uns in der Saison helfen. Haben Sie schon einiges von Düsseldorf gesehen?Novickis: Die Altstadt und die Innenstadt. Wir waren mit der Mannschaft gemeinsam auf der Kirmes am Rhein. Riesig, so etwas habe ich vorher noch nicht gekannt. Düsseldorf ist außerdem eine sehr große Stadt für mich. Und was fasziniert Sie am HandballNovickis: Der Sport an sich und der Erfolg, den man haben kann. Die Kampfkraft im Spiel und der Zusammenhalt im Team. Mein Vater war Handballer und ist jetzt Trainer. Durch ihn habe ich mich auch für diese Sportart begeistert. Obwohl er nie Druck ausgeübt hat, dass ich Handball spielen soll.

HSG Düsseldorf

Valdas Novikis Geboren: 22. Februar 1986 in Kaunas (Litauen) Größe/Gewicht: 1,86 Meter/90 Kilo Familienstand: ledig Vorherige Vereine: Granitas Kaunas, SC Magdeburg Youngsters 2006/2007: 32 Spiele/195 Tore (davon 2 Siebenmeter), SC Magdeburg I: 8 Spiele/4 Tore Vertrag bei der HSG: bis 30. Juni 2008 Beruf: Handballprofi Trikotnummer: 13 Länderspiele: 10 für Litauen

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