Kampfsport: Freudenreich(er) Box-Abend

Mehr als 250 Zuschauer sehen einen erfolgreichen Auftritt von sechs Sportlern aus dem neuen Stall.

Düsseldorf. Adrian Panus ist nervös, als die Kabinentür aufgeht. Die Worte von Trainer Stefan Freudenreich hallen nach. Der 19-Jährige bahnt sich den Weg durch ein Spalier von Zuschauern. In der Mitte der Halle erhebt sich der Boxring. Das ist Adrians Ziel. Zum ersten Mal. Nur zehn Minuten später ist alles schon wieder vorbei.

Drei Runden à zwei Minuten, je eine Minute Pause. Adrian muss noch einmal in die Mitte des Rings. Der Kampfrichter will seinen Arm in die Höhe halten, denn er hat gewonnen - Denis Onat von der BSSRheinberg nach Punkten klar besiegt.

Die Nervosität ist längst dem Glücksgefühl gewichen. Bevor es in der Landeshauptstadt ins neue Jahr geht, gibt es im Gym von "Freudenreich Professional Boxing" noch einmal was auf die Mütze. Hausherr und Organisator Stefan Freudenreich schickt sechs Kämpfer in den Ring. Seine Bilanz kann sich am Abend seiner "House Box-Gala" sehen lassen.

Vor mehr als 250 Zuschauern in der zur Trainingshalle umgebauten KFZ-Werkstatt an der Duisburger Straße verliert nur Schwergewichtler Eve Denning nach Punkten. Den Eröffnungskampf entscheidet Leichtgewicht Philip von Wehde nach Punkten für sich.

Alle anderen siegreichen Freudenreich-Boxer machen mit ihren Gegnern kurzen Prozess: Superschwergewichtler Kingsley Leriakawa schickt seinen Gegner schon in der ersten Runde mit der Führhand auf die Bretter. Trainer Freudenreich will es kaum glauben: "Und das mit seiner schwachen Hand."

Die letzten Kämpfe kann sich auch Adrian wieder anschauen. Er steht frisch geduscht und sichtlich erleichtert neben den anderen Boxfans und fachsimpelt. "Der Weg zum Ring war schon schlimm. Aber wenn man dann drin steht, bekommt man gar nicht mehr mit, was um einen passiert. Ich hab das Publikum nicht bemerkt", sagt der Sieger. Adrian sieht noch den K.o.-Sieg von Freudenreichs Leichtgewicht Aria Junior, der seinen größeren Gegner zuvor drei Runden lang zermürbt hatte.

Als es dann plötzlich knallt, wird die Halle ganz still. Die am Bierstand stehen, drehen sich mit großen Augen um. Sie sehen Kevin Still aus Essen wanken. Der studierte Mediziner Philipp Messinger hat ihn mit einem Leberhaken verarztet, der wie ein Peitschenhieb klang.

Doch Still fällt nicht. Noch nicht, denn nur wenig später bricht der Ringrichter den Kampf ab. Der nächste K.o.-Sieg für den Freudenreich-Clan. "Du hattest auch die Chance, deinen Mann K.o. zu schlagen", klingt es zu Adrian Panus herüber. Doch bei allen K.o.’s, der Debütant erntet für seinen Punktsieg das größte Lob. "Er hat geboxt wie aus dem Lehrbuch", sagt Trainer Freudenreich. Alle klopfen Adrian auf die Schulter.

Doch zufrieden ist der ehrgeizige Jung-Boxer noch lange nicht, auch wenn sein Trainer schwärmt. "Ich werde weiter Gas geben und will noch besser werden", sagt Panus, schnappt seine Sporttasche und geht hinaus und genießt dann allein seinen Sieg.

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