Sportlich: Die Düsseldorfer bewegen sich besonders viel

85 Prozent der 10- bis 75-Jährigen sind aktiv, meistens privat organisiert. Gute Noten für die Sportstätten.

Düsseldorf. Für Oberbürgermeister Dirk Elbers ist das die wichtigste Botschaft aus der ersten Bevölkerungsumfrage zum Sport- und Bewegungsverhalten: „Düsseldorf ist die sportlich aktivste Großstadt Deutschlands.“

Denn hier liege die Sportaktivenquote bei unschlagbaren 85,3 Prozent der Zehn- bis 75-jährigen Einwohner. Das habe die Auswertung der repräsentativen Befragung von 4634 Düsseldorfern ergeben.

Dahinter rangieren Bremen (81,3 %) und Hamburg (80,3 %), in Köln ist man angeblich bewegungsfaul (58,8 % Aktive). Durchgeführt wurde die Befragung im Auftrag der Stadt von der Forschungsstelle „Kommunale Sportentwicklungsplanung“ der Universität Wuppertal. Ihr Erkenntnisziel: Wer macht wann wo welche Sportart oder Bewegungsform und ist dabei wie organisiert?

Elbers: „So sehen wir, welche Sportstätten besonders gefragt sind und können den Ausbau noch zielgenauer planen.“

Um zu seriösen Ergebnissen zu kommen, haben die Forscher um Professor Horst Hübner einige Sicherheiten eingebaut. Denn natürlich besteht die Gefahr, dass viele Leute ihre Aktivitäten übertreiben. Hübner: „Wünsche und Träume bei den Antworten werden herausgefiltert — etwa durch Folgefragen wie: Welche Aktivitäten genau haben Sie in den letzten vier Wochen betrieben?“

Zudem wurden die Düsseldorfer 2010 zwei Mal abgefragt — einmal im Juni, einmal im November. Hübner: „Denn im Sommer sind andere Sportarten gefragt als im Winter.“

Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage sind: Es gibt eine immense Vielfalt, insgesamt wurden 123 Sportarten genannt. Ganz vorne liegt das Radfahren, dahinter Joggen und Schwimmen (siehe Grafik). Auch gemütliches Radeln oder der Spaziergang zählen. Hübner: „Es geht um Bewegung insgesamt.“

Mehr als zwei Drittel aller Aktivitäten laufen im privaten Rahmen, nur elf Prozent in Sportvereinen. Die wurden überholt von gewerblichen Anbietern (14,1 %) wie den boomenden Fitness-Studios.

Für die Single-Stadt Düsseldorf ein typischer Befund: Man joggt halt lieber im Wald oder auf dem Laufband für sich, als dass man Verpflichtungen eingeht. Vereine haben fast nur in Ballsportarten und im Nachwuchsbereich noch eine starke Bedeutung.

Stolz sind Elbers und Sportdezernent Burkhard Hintzsche natürlich auf die hohe Zufriedenheit mit den oft sanierten oder erweiterten Sportstätten: Fast 75 Prozent gaben den Anlagen und Hallen die Noten gut bis sehr gut.

Interessant schließlich die Zukunftsaussichten. Fast 30 Prozent der Befragten möchten eine neue Sportart, etwa in Form von Schnupperkursen, erkunden. Und da liegen eher weibliche Disziplinen vorne: Yoga und Tanzen, dahinter Golf und Klettern.

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