Stadt gibt Startschuss für das „Quartier M“ hinterm Bahnhof

Das Postareal wird in einem Gutachterverfahren überplant. Wohnen, Büros, Hotel und Platz fürs Tanzen stehen auf der Wunschliste.

Düsseldorf. Rund um die Innenstadt erschließen die Stadtplaner ein Areal nach dem anderen. Nach den Geländen an der Tannenstraße, gegenüber auf dem Rheinmetall-Grundstück oder dem Güterbahnhof Derendorf widmen sich die Architekten nun dem Post-areal hinter dem Bahnhof.

Es ist zentral gelegen, bestens an Bahnen und Züge angeschlossen, in die City kann man spazieren: Kein Wunder, dass der Stadtspitze in erster Linie ein Wort einfällt, wenn sie an diese 38 000 Quadratmeter denkt: Wohnen. Heute wird in der Bezirksvertretung 3 ein mehrstufiges Gutachterverfahren auf den Weg gebracht. Bis zum Herbst sollen zehn Architekturbüros Ideen entwickeln.

Das Kind brauchte einen Namen. Das Postgelände liegt an der Moskauer Straße, also taufte man es mit dem Luxemburger Investor Lorac Investment „Quartier M“. Der will ein lebendig gemischtes Gebiet. Ob es jedoch tatsächlich drei Wohntürme gibt, wie sie bei der Immobilienmesse im Herbst in München vorgestellt wurden, ist offen. Ebenso, ob man die angestrebten 114 000 Quadratmeter Nutzfläche erhält.

„Wir müssen sehen, was am Ende an diesem Standort vermarktet werden kann“, sagt Planungsamtsleiter Richard Erben. Nun sind für das Verfahren 70-Meter-Hochhäuser vorgesehen, aber das Fragezeichen dahinter bezieht sich auf die Qualität. Erben: „Wohnen in Hochhäusern ist meist teuer und wird luxuriös ausgeführt, oder man riskiert soziale Probleme, wie wir sie durch Hochhäuser aus den sechziger und siebziger Jahren kennen.“ Da das Gelände als Scharnier zwischen Flingern/Oberbilk und der City liegt, fällt das nun projektierte Hotel beispielsweise in die Drei-Sterne-Kategorie. Ein Fingerzeig.

Festgelegt wurden für das Verfahren folgende Nutzungen:

Wohnen: Konventionelles Wohnen (17 600 qm), hochwertiges Wohnen (28 100 qm), Wohnen und Arbeiten (6800 qm). Gedacht ist an 1- bis 5-Zimmer-Wohnungen bis zu 120 Quadratmeter.

Gewerbe und Büros: 32 825 qm

Hotel: 8000 qm mit Restaurant, Bar, Sauna, Fitnessbereich. Gesundheit/Wellness: 2500 qm Fitness, 1000 qm Gesundheit und Praxen, 1000 qm Hort/Kita.

Versorgung: 4400 qm für Friseur, Schuster, Reinigung, Bäcker, Bürologen und Praxen etc.

Bestandsgebäude: Der Bau gegenüber von Capitol und Tanzhaus bleibt erhalten. Auf 12 000 qm soll es einen Supermarkt geben, aber auch Erweiterungsmöglichkeiten für das Tanzhaus sowie Platz für Ateliers oder ein Kino.

Gute Ideen gibt es bei der Verkehrsplanung. Vom Capitol soll man durch das Areal auf einem Boulevard zur Kölner Straße laufen oder radeln können. Die Autos haben ein ähnliches Ziel, wenn sie die verlängerte Moskauer Straße in Richtung Ludwig-Erhard-Allee und Kölner Straße nutzen.

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