Stadt regelt das Shoppen auch über die Parkautomaten

Roland Hahn ist zuständig für die Parkplätze und -gebühren in der Stadt. So führte er etwa die Happy Hour am Morgen ein.

Düsseldorf. Wenn es in den Geschäften an der Königsallee morgens in der Zeit zwischen 9 und 11 Uhr plötzlich voller wird, dann reibt sich Roland Hahn zufrieden die Hände. Denn dann ist das Konzept des Leiters der Verkehrsregelungsabteilung aufgegangen: Die „Happy Hour“ fürs Parken — in dieser Zeit kostet die Stunde nur 90 Cent statt 1,90 Euro — funktioniert.

Seit 1975 arbeitet Hahn im Amt für Verkehrsmanagement der Stadt — er entscheidet, wo kostenpflichtige Parkplätze sein sollen, wo eine Parkscheibe reicht und wo das Auto einfach so abgestellt werden darf. Oberstes Ziel ist der Verkehrsfluss. „Wenn man auf der Kö gut durchkommt, dann ist das ein Zeichen für eine funktionierende Parkregelung“, sagt er.

Eine seiner Ideen war die „Happy Hour“: Wenn es gelingt, die Leute früher in die Geschäfte zu locken, dann ist die Parksituation am Nachmittag entspannter. Und wenn Plätze schnell wieder frei werden, dann müssen andere Autofahrer nicht so lange suchen. Aber warum muss das Geld kosten? Würde eine Parkscheiben-Regelung nicht reichen, die Leute davon abzuhalten, mit ihrem Wagen einen Stellplatz den ganzen Tag zu blockieren?

„Kurzes Parken wird am ehesten über den Geldbeutel erreicht“, sagt Hahn. Und natürlich seien auch die Einnahmen der Stadt alles andere als unlieb. Immerhin gehe es da jährlich um rund fünf Millionen Euro, die durch die etwa 500 Automaten und die dazugehörigen 15 000 Stellplätze in die Kasse kommen. Denen gegenüber stehen aber rund 30 000 Plätze, für die eine Parkscheibe reicht. „Automaten gibt es überall da, wo Stellflächen ein wertvolles Gut sind“, sagt Hahn. „Alle Bereiche, die dafür infrage kommen, sind abgedeckt.“

Beruhigt sind da auch die Mitarbeiter des Unternehmens, die mit Leerung und Wartung der 500 Automaten beauftragt sind. Um die Anreize für Diebe möglichst gering zu halten, werden die Geräte bis zu zweimal täglich geleert. Wann es soweit ist, verrät der Computer. „Alle Automaten sind miteinander vernetzt. Sie melden uns den Füllstand der Geldkassette sowie Fehler und Beschädigungen“, sagt Hahn.

Doch auch wenn der Computer mit allem zufrieden ist, schauen die Serviceleute sich die Geräte regelmäßig an. Mit einer Prüfmünze wird jeder Automat mindestens einmal in der Woche manuell kontrolliert.

Das alles ist Hahn immer noch lieber als die rund 15 000 Parkuhren, die es früher gab. Die seien nicht nur sehr hässlich gewesen, sondern „ konnte man auch einfach absägen, in die Aktentasche stecken und zu Hause in Ruhe aufbrechen“, sagt er. Und so etwas gehe heute mit den Automaten eben nicht mehr.

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