Im nächsten Jahr sieht es paradoxerweise umgekehrt aus. Der Handel hat vier Shopping-Sonntage, jeweils von 13 bis 18 Uhr, in der City beantragt: am 6. März (Messen Beauty, Top Hair); am 5. Juni (Drupa); am 23. Oktober (Kunststoffmesse) und 11. Dezember (Weihnachtsmarkt). Die Stadt aber hat mit dem 21. Februar, dem Tag der Eröffnung der Wehrhahnlinie, einen weiteren Termin angeboten, den der EHV nun seinerseits ablehnt: Nein, Danke, aufgrund der kalendarischen Lage fehle da die Attraktivität.

Bedauerlich findet das die Stadt und auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) meint, dass viele Menschen an diesem Wochenende die Innenstadt besuchen. Die IHK empfiehlt daher der Stadt, für den 21. Februar zu werben, indem man dem Einzelhandel zum Beispiel Details des geplanten Festprogramms zum großen U-Bahnstart mitteilt.

Nun erlaubt das Ladenöffnungsgesetz NRW eigentlich nur vier stadtweite Sonntage. Die IHK freilich glaubt, dass Düsseldorf 2016 fünf genehmigt bekommen würde, weil das Gesetz ausdrücklich Ausnahmen in „Einzelfällen von herausragender Bedeutung“ vorsieht.

Wie dem auch sei, den Kritikern sind schon die vorgeschlagenen vier Sonntage zu viel. Katholische und evangelische Kirche lehnen weiter jedwede Sonntagsöffnung ab, weil sie unter anderem den Tag der Arbeitsruhe vor einer „immer weiter um sich greifenden Ökonomisierung des gesellschaftlichen Lebens“ verteidigen wollen. Die Gewerkschaft lehnt den Antrag ab im Sinne der Schutzes der Beschäftigten im Einzelhandel.

An wie vielen Sonntagen die Geschäfte nächstes Jahr nun öffnen, bleibt abzuwarten. Für 2017 winkt OB Geisel schon mal mit einem weiteren Termin: dem Auftakt der Tour de France. Wenn der denn tatsächlich in Düsseldorf steigt...