Steuerfahnder bei Modekönig Eickhoff

Der 75-Jährige soll im Ausland angefallene Zinserträge nicht versteuert haben.

Düsseldorf. Die Bilder erinnern an die Steuerrazzia vor vier Jahren beim ehemaligen Postchef Klaus Zumwinkel: Fahnder begleiten den Düsseldorfer Modekönig Albert Eickhoff aus dessen Villa in Meerbusch. Streifenwagen und Autos von Ermittlern parken vor dem Haus. Dann düst eine Limousine mit dem 75-Jährigen und anderen Herrschaften davon.

Im Morgengrauen rückten am Montagmorgen Steuerfahnder in ganz Deutschland bei etlichen Millionären an, die, wie berichtet, auf der Steuer-CD der Schweizer Bank UBS aufgetaucht waren. Darunter auch der Düsseldorfer Modekönig, der am Dienstag seinen Steuerberater Felix Ganteführer sprechen ließ.

„Ja, es stimmt. Herr Eickhoff hat tatsächlich in der Schweiz ein Konto, von dem er die Zinserträge nicht versteuert hat.“ Es handele sich um einen Betrag in Höhe von einer Million Euro, der auf dem Konto liege, erklärte der Steuerberater, der gleichzeitig Rechtsanwalt ist.

Ganteführer sagte, dass Eickhoff es versäumt habe, eine Selbstanzeige zu erstatten. Offenbar, weil er kein Unrechtsbewusstsein hatte. Ein Versäumnis des Beraters selbst sei es nicht gewesen. „Ich habe gar nicht gewusst, dass er das Konto hatte“, meinte Ganteführer, der zugleich die Qualität des vorgeworfenen Steuerbetrugs abschwächte. „Das ist doch gar nichts. Es ist noch nicht mal ein besonders auffälliges Delikt. Da gibt es tausende von.“

Eickhoff habe das versteuerte Geld etwa vor 30 Jahren bar in kleineren Beträgen über die Grenze gebracht. Es sei für eine Stiftung gedacht gewesen. Kritisch betrachtet Ganteführer, dass während der Razzia bei Eickhoff Pressefotografen aufgetaucht waren. „Eigentlich gibt es ja ein Steuergeheimnis . . .“ Einer womöglich undichten Stelle wolle er aber nicht nachgehen. „Das wäre nicht angemessen.“

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