Thomas Geisel (SPD): „Bahnhofsplatz muss Chefsache sein“

Nach mehr als zehn Jahren gibt’s noch keine konkreten Pläne zum Umbau des Adenauer-Platzes. SPD-Kandidat Thomas Geisel wirft Elbers Versagen vor.

Thomas Geisel (SPD): „Bahnhofsplatz muss Chefsache sein“
Foto: Young David (DY)

Düsseldorf. Der Konrad-Adenauer-Platz ist in seiner Funktion als Bahnhofsvorplatz wahrscheinlich der am meisten frequentierte Platz der Stadt (den Bahnhof selbst passieren täglich mehr als 200 000 Menschen).

Thomas Geisel (SPD): „Bahnhofsplatz muss Chefsache sein“
Foto: David Young

Und gleichzeitig wohl auch der hässlichste. Gestaltung, Wegeführung und der Großteil der Möblierung stammt aus den 80er-Jahren — und ist entsprechend runtergekommen.

Seit zehn Jahren wird eine Neugestaltung diskutiert (siehe Info-Kasten), doch bislang gibt’s nichts Konkretes.

Für Thomas Geisel, OB-Kandidat der SPD, ist das ein Unding. Er kann nicht verstehen, dass die Stadtspitze Pläne für eine Verlängerung der Rheinuferpromenade als Wahlkampfthema hochzieht — und den Bahnhofsvorplatz vernachlässigt.

„Mir gefallen die Ideen für eine längere Promenade von Architekt Fritschi“, sagte er beim Ortstermin auf dem Konrad-Adenauer-Platz. „Aber hier herrscht dringenderer Bedarf. Dieser Platz ist das Tor zur Stadt — das ist wichtiger, als das schönste Rheinufer in Deutschland noch schöner zu machen.“

In der Tat sieht der Platz trostlos und schmuddelig aus. Nach entsprechenden WZ-Berichten 2012 wurden zumindest nicht mehr genutzte Telefonhäuschen und ein übrig gebliebener Baumstumpf von der Grünfläche entfernt.

Sonst freilich ist nicht viel passiert, auch die wenig attraktiven Verkaufsbuden stehen weiter auf dem Platz. Eine entsprechende Nachfrage bei der Bahn, der ein Großteil der Fläche gehört, brachte keine konkrete Auskunft, das Unternehmen verweist auf die Stadt, die die Planungshoheit hat.

Das Planungsdezernat wiederum erklärt mit Blick auf das Entwicklungskonzept Innenstadt Südost, das derzeit erarbeitet wird: „Der Konrad-Adenauer-Platz ist wesentlicher Bestandteil der beabsichtigten Aufwertung in diesem Bereich.“ Eine konkrete Planung? Ein Zeitplan? Ein Kostenrahmen? Fehlanzeige.

Stattdessen diese Aussage: „Das heutige Erscheinungsbild wird im Wesentlichen durch die Verkaufsstände im Zugangsbereich dominiert, die von der Bahn verpachtet werden und sich dem Einflussbereich der Stadt entziehen.“

Geisel sieht diese Schwarze-Peter-Schieberei als Kernproblem: „Ich möchte mal wissen, wann Herr Elbers das letzte Mal mit einem Bahn-Vorstand gesprochen hat: Die Lärmprobleme an der Güterzugstrecke, Verzögerungen am Bilker Bahnhof, der Adenauer-Platz — es gäbe viele Themen, die Chefsache sein müssten.“

Parteifreund Martin Volkenrath, Vorsitzender des Verkehrsausschusses, sieht Sanierungsbedarf zudem am Bertha-von-Suttner-Platz direkt hinter dem Hauptbahnhof: „Der ist grau, trist, runtergekommen, der Lack der 80er ist ab. Auch hier muss dringend etwas getan werden“, meint er.

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