Tricks beim Gewinnspiel: Millionen ergaunert?

Bande soll 66 000 Kunden betrogen haben.

Düsseldorf. Wer gerne an Gewinnspielen teilnimmt, kann sich die Arbeit abnehmen lassen. Für eine Gebühr bieten Firmen ihre Dienste an, Kunden bei mindestens 200 Verlosungen anzumelden. Seit Mittwoch müssen sich fünf Männer, darunter ein ehemaliger FDP-Ratsherr aus Meerbusch, vor dem Landgericht wegen Betruges verantworten. Sie sollen in 66 000 Fällen Kunden mit einer solchen Firma betrogen haben — ohne sie jemals bei einem Gewinnspiel registriert zu haben.

Das Quintett soll sich nach dem Vorwurf der Staatsanwaltschaft Personendaten von Altkunden eines Gewinnspielunternehmens beschafft haben. Dann soll die Bande mehrere eigene Firmen gegründet und damit begonnen haben, jeweils 49,90 Euro im Monat von den Konten abzubuchen. Viele Betroffene bemerkten offenbar gar nicht, dass sie Opfer eines Betruges wurden, da die Buchungen nur mit der Kundennummer und dem Datum gekennzeichnet wurden.

Tatsächlich seien niemals Verträge mit den Kunden abgeschlossen worden. Etwa die Hälfte der Betroffenen bekam ihr Geld durch Storno-Buchungen zurück.

Zum Auftakt machten die Angeklagten (27 bis 40 Jahre) noch keine Angaben. Gegen einen Kaufmann läuft außerdem parallel noch ein anderer großer Prozess in Frankfurt. Darum wird das Verfahren in Düsseldorf möglicherweise ausgesetzt.

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