Düsseldorf Uni-Klinik macht auch ihre Todesraten publik

Krankenhaus schafft Transparenz und veröffentlicht Daten zur Qualität der Behandlung.

Düsseldorf: Uni-Klinik macht auch ihre Todesraten publik
Foto: Lepke

Düsseldorf. Zahlen und Statistiken alleine sagen gewiss nicht alles über die Behandlungsqualität eines Krankenhauses. Aber sie liefern doch wichtige Anhaltspunkte. In Düsseldorf prescht die Universitätsklinik (UKD) vor in Sachen Transparenz. Im vorigen Jahr trat sie der freiwilligen Initiative Qualitätsmedizin (IQM) bei, jetzt hat Düsseldorfs größte Klinik erstmals Daten zu den Behandlungserfolgen vorgelegt: „Für uns ist das eine Art Generalprobe, denn transparente Qualität in Krankenhäusern wird ab 2016 zur gesetzlichen Anforderung“, erklärt Prof. Klaus Höffken, der Ärztliche Direktor am UKD.

Im wesentlichen gemessen wurde die Zahl der Todesfälle bei den häufigsten Krankheitsbildern, also etwa Herz-, Kreislauf-, Lungenerkrankungen oder Sepsis. Ein Beispiel: Beim Qualitätsindikator „Todesfälle bei Hauptdiagnose Herzinfarkt“ liegt der Wert der durchschnittlichen Krankenhaussterblichkeit in Deutschland bei 9,3 Prozent.

Daraus ergibt sich rechnerisch für die Uni-Klinik (aufgrund des Alters und Geschlechts der Patienten des Jahres 2014) eine zu erwartende Sterberate von 8,4 % als Erwartungswert. Ziel der IQM-Mitgliedskliniken ist es, im Ergebnis unter diesen Erwartungswerten zu liegen. Das erreichte die Klinik mit einem gemessenen Ist-Wert von 7,3 % im Jahr 2014.

Weitere Beispiele: Bei der Hauptdiagnose Schlaganfall starben 2014 in der Uni 10,1 % (88 von 870 behandelten Patienten), der Erwartungswert lag aber nur bei 7,9 %. Bei der Lungenentzündung liegt die Sterberate am UKD bei 7,7 % (46 Todesfälle) etwa im Bundesschnitt, bei der COPD (chronisch-obstruktive Lungenkrankheit) mit 2,3 % deutlich darunter (3,8 %). Solche Statistiken sind jetzt ebenfalls abrufbar in Bezug auf Operationen am Herzen, den Bauchorganen, aber auch im Gefäß- und orthopädischen Bereich bis hin zu Transplantationen.

Verglichen wird dabei auch die Aufenthaltsdauer in der Klinik. Alles in allem liegt das UKD da mit 7,3 Tagen gut einen Tag über dem Schnitt. Als Begründung verweist man darauf, dass Uni-Kliniken viele mehrfach und schwer erkrankte Patienten versorgen und insofern sowohl die Sterberate als auch die Verweildauer höher als bei „normalen“ Krankenhäusern ausfallen kann. Gleichwohl zeigt sich Höffken zufrieden mit den Daten: „Wir erzielen eine sehr gute Versorgungsqualität.“

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