Unterschrift gefälscht: Salafist verurteilt

25-Jähriger hatte zeitweise im Düsseldorfer CVJM-Heim gewohnt.

Düsseldorf. Vor zwei Jahren sorgte ein 25-jähriger Salafist international für Aufsehen. Der junge Mann mit Kontakten zur verbotenen Solinger Moschee wurde als Terrorverdächtiger gesucht und in Kenia gefasst. Zurück in Deutschland, soll er nicht etwa bei Gleichgesinnten untergekommen sein. Stattdessen quartierte sich der Salafist beim Christlichen Verein junger Männer (CVJM) in Düsseldorf ein und fälschte zweimal die Unterschrift des Heimleiters. Dafür sollte er sich vor dem Amtsgericht verantworten.

Am 8. November und 28. Dezember 2011 tauchte der Salafist beim Einwohnermeldeamt auf, um sich eine Meldebestätigung abzuholen. Die ist Voraussetzung dafür, dass Gelder bei der Arge oder Unterstützung beim Kauf von Haushaltsgeräten beantragt werden können.

In einem Fall holte sich der junge Mann den Antrag ab und füllte ihn in Sichtweite des Schalterbeamten aus. Einschließlich der Unterschrift des Heimleiters. Obgleich die Fälschung sofort erkannt wurde, versuchte er es wenige Wochen später erneut.

Außerdem soll der Salafist Polizeibeamte, die ihn beobachteten, mehrfach beschimpft haben, unter anderem als „Nazis“ oder „hässlicher Giftpilz“.

Zu dem Prozess erschien der Angeklagte am Freitag nicht, angeblich wegen eines Zahnarztbesuches. Sein Verteidiger hatte dem Amtsrichter aber vorher schon angekündigt, dass sein Mandant aus religiösen Gründen nicht vor dem Gericht aufstehen wolle. Dafür hatte ein anderer Salafist eine Woche Ordnungshaft abgesessen. Der 25-Jährige wurde in Abwesenheit zu einer Haftstrafe von einem Jahr auf Bewährung verurteilt.

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