Warten auf’s Päckchen: Bei der Post ist Geduld gefordert

Weil doppelt so viele Pakete wie sonst unterwegs sind, wird sogar am Sonntag zugestellt.

Düsseldorf. Endspurt. Die letzten Tage vor Weihnachten sind wie immer Hochsaison für die Paketboten. Wer jetzt noch etwas verschickt oder empfängt, braucht mitunter viel Geduld. Nicht immer funktioniert alles reibungslos.

Eine WZ-Leserin aus Bilk beschwert sich etwa darüber, dass ihr Paket nicht ankommt: „Ich bekomme keine Benachrichtigung und mein Zettel an der Tür mit der Bitte, beim Nachbarn abzugeben, wird ignoriert.“ Auch ein WZ-Mitarbeiter hat schlechte Erfahrungen gemacht. Er hat seine Sendung an eine Paketstation zustellen lassen, nicht zuletzt um das Schlangestehen zu vermeiden, wenn er zu Hause nicht vom Paketboten angetroffen wird. Offenbar sind aber auch die Paketstationen zurzeit überfüllt, das Paket wurde stattdessen in der Filiale in den Bilker Arcaden abgegeben.

Dort stehen am Freitagmorgen schon vor der Öffnung um neun Uhr Menschen und bilden eine Schlange. Auch die Herausgabe des Pakets gestaltet sich schwierig, die Mitarbeiterin behauptet zunächst, es sei noch nicht da. Erst nach mehrmaliger Bitte schaut sie schließlich nach und händigt die Sendung aus. Erklärung oder Entschuldigung? Fehlanzeige.

Auch im weiteren Verlauf des Tages bleibt der Andrang in der Filiale enorm. Seit mehr als zehn Minuten wartet am Mittag beispielsweise die Düsseldorferin Nina Kupzok auf ihre Spiele, die sie zu Weihnachten verschenken will. Und sie hat gerade einmal knapp die Hälfte der Zeit hinter sich gebracht. „Ich war schon drei Mal hier und bin jedes Mal wieder gegangen, weil mich die lange Schlange abgeschreckt hat“, sagt sie. „Aber die Geschenke müssen ja abgeholt werden — und ich habe heute meinen ersten Tag frei, Zeit habe ich.“

Olivia Meißmer wartet mit Töchterchen Greta (drei Monate) direkt hinter Nina Kupzok. Sie will ein Päckchen nach Berlin verschicken, aufs Schlangestehen hat sie sich schon eingestellt: „Ich wusste schon vorher, dass es lange dauern wird.“

Frank Szeblewski hat sich gerade erst angestellt, er ist trotz Last-Minute-Bestellung entspannt: „Es nützt nichts, sich aufzuregen. Das Weihnachtsgeschenk für meine Frau ist ja noch pünktlich hier angekommen.“

Rainer Ernzer, Pressesprecher Deutsche Post DHL, ist zuversichtlich: „Wenn gestern und sogar noch heute Päckchen abgegeben wurden, sollten diese in der Regel noch pünktlich ankommen.“ Denn auch am morgigen Sonntag wird flächendeckend ausgeliefert. „Es würde nicht klappen, wenn die Mitarbeiter nur am Montag unterwegs wären“, sagt er. In Düsseldorf sind statt den üblichen 130 Mitarbeitern rund 180 Mitarbeiter unterwegs, es wurden zusätzliche Autos angemietet.

Im Krefelder Paketzentrum, das unter anderem auch für den Bereich Düsseldorf zuständig ist, werden normalerweise rund 200 000 Pakete pro Tag zugestellt — in diesen Tagen sind es 400 000 pro Tag. „Die Paketzustellung boomt, es ist Wahnsinn, was da momentan los ist“, sagt Ernzer.

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