Wochenende der jungen Mode im Stahlwerk

Designer von morgen zeigten ihre Kreationen im Stahlwerk und fotografierten sie auf der Baustelle des Kö-Bogens.

Düsseldorf. Der Mode-Nachwuchs stand am vergangenen Wochenende im Fokus wie selten. Am Freitagabend präsentierten die Absolventen des Design Departments ihre Kreationen im ausverkauften Stahlwerk. Die diesjährige Modenschau „Show Number Three“ bewegte sich im Spannungsverhältnis zwischen der Sehnsucht nach Altbewährtem und einer intensiven Beschäftigung mit der Zukunft. So wurde neben konventioneller Mode auch Ausgefallenes und Futuristisches gezeigt.

Außer den diesjährigen Absolventen durften auch die jüngeren Semester ihre Ensembles auf den Laufsteg schicken. Die Studenten des fünften Semesters eröffneten die Show mit einem ungewöhnlichen Kostümbild. Unter dem Motto „Der Dreißigjährige Krieg“ sahen die Zuschauer fahnenschwingende Models in verspielten, dunklen Gewändern im Stile des 17. Jahrhunderts. Drei Trommler sorgten mit ihren Schlägen für bedrückende Stimmung und untermalten die Kulisse mit martialischen Klängen.

Die Studenten des aktuell dritten Semesters zeigten in ihrem Teil der Modenschau farbenfrohe Mode mit überraschenden Kombinationen. Jill Kramer, Modedesignstudentin im dritten Semester, war mit ihrer Präsentation hochzufrieden, auch wenn es hinter der Bühne manchmal stressig wurde. „Die Modenschau ist eine besondere Gelegenheit, neue Eindrücke und Feedback zu bekommen“, sagte sie.

Nach einer kurzen Pause waren dann die Absolventen an der Reihe und schickten ihre Stücke auf den weißen Laufsteg. Sie zeigten eine Vielfalt an Materialien, Formen, Farben und Stilen. Besonders stach hierbei Christina Gesthuysen mit ihrem Konzept „Frozen in Time“ („Eingefroren in der Zeit“) heraus. Ihre schwarz-weißen, hochgeschlossenen Stücke erinnerten mal an einen Raumanzug, mal an ein klassisches Kleid. Mit verspielten Nähten und Stickereien veredelte sie ihre schlichten Kreationen. Passend zum Motto blieben die Models minutenlang wie angefroren auf dem Laufsteg stehen.

Gabriele Orsech, Leiterin des Design Departments, war begeistert von ihren Absolventen und freute sich besonders über das Engagement der jüngeren Semester: „Die Erstsemester haben erst im Oktober begonnen und in Nachtschichten Beeindruckendes erschaffen“, findet sie. Sie sieht die Modenschau als gute Möglichkeit für die Kontaktaufnahme zwischen Firmen und Studenten. Eine ihre Absolventinnen sei im vorigen Jahr direkt nach der Show nach Paris eingeladen worden, sie stelle mittlerweile im renommierten Centre Pompidou aus.

Modisch ging es auch am Samstag weiter — allerdings an einem gänzlich untypischen Ort: Studentinnen der Akademie Mode & Design (AMD) veranstalteten ein Fotoshooting mit ihren Kreationen auf der Baustelle des Kö-Bogen.

Fotograf Hans Dewitz setzte zwischen nacktem Beton und Baustaub die Mode der Nachwuchsdesigner in Szene. Die Bilder sollen demnächst den Bauzaun rund um den Kö-Bogen schmücken. Eine tolle Möglichkeit für die Studenten, ihre Arbeit zu präsentieren, glaubt AMD-Leiterin Christine Kubatta.

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