Zeugen entlasten Wollersheim

Durchsuchung ohne Ergebnis. Bordell-König soll Mitarbeiter entlassen haben.

Düsseldorf. Wollte Bert Wollersheim die Abzocke in seinen Bordellen verhindern? Neueste Ermittlungsergebnisse lassen den Rotlicht-König vielleicht in hellerem Licht erscheinen, als bisher gedacht. Zeugen sollen angeblich bei der Polizei ausgesagt haben, dass Wollersheim nach Kundenbeschwerden Mitarbeiter seiner Etablissements entlassen hat. Skurril ist nur, dass gerade diese Mitarbeiter später wieder eingestellt wurden, allerdings nicht von Wollersheim. Allein das könnte ein Hinweis auf Wollersheims Stellung innerhalb der Rotlicht-Strukturen sein. Dennoch muss geklärt werden, inwieweit er sich an dem abgezockten Geld bereichert hat.

Unterdessen hat es bei den Wollersheims am Mittwoch erneut eine Durchsuchung gegeben. Eine Zeugin hatte bei der Polizei angebliche Drogenverstecke im Haus des 61-Jährigen genannt. Unter anderem in einem Tresor soll Wollersheim Kokain versteckt haben. Bei der großen Razzia im Juli, bei der Wollersheims Haus schon einmal durchsucht wurde, hatten die Beamten den Tresor aber nicht gefunden. Der Grund: Er hing für die Drogenspürhunde einfach zu hoch.

Bei der Zeugin soll es sich um eine ehemalige Angestellte handeln. Fündig wurde die Polizei allerdings nicht. Die Verstecke, die die Zeugin genannt hatte, waren leer.

Im August ist Bert Wollersheim aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Im Gegensatz zu den anderen Beschuldigten Thomas M., Oguz G. und Inka S. will die Staatsanwaltschaft in seinem Fall aber keine Beschwerde einlegen. Der Grund: Es gibt weitere Zeugen, die Bert Wollersheim entlasten, heißt es vonseiten der Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen im gesamten Fall dauern allerdings noch weiter an. Auch das Gewerbeverbot bleibt weiter bestehen, die Bordelle geschlossen.

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