Düsseldorf Zigaretten geschmuggelt: Zwei Jahre Haft auf Bewährung
Der 39-Jährige muss zudem 300 Sozialstunden ableisten. Der Steuerschaden beträgt rund 750 000 Euro.
Düsseldorf. Wegen Steuerhehlerei ist ein 39-jähriger Mann am Donnerstag zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem muss er 300 Sozialstunden ableisten. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann mindestens ein Jahr lang den Verkauf unversteuerter Zigaretten von Polen nach Deutschland organisiert hat. Der Steuerschaden beträgt knapp 750 000 Euro.
Das Gericht geht davon aus, dass der 39-jährige Familienvater der Strippenzieher des Zigarettenschmuggels war. Er soll einen Fahrer beauftragt haben, die Ware getarnt in einem Transporter für Dämmmaterial aus Polen nach Deutschland zu bringen.
Dort hatte der Fahrer die Zigarettenstangen alle zwei Wochen zu einem Komplizen gebracht, der die Ware lagerte und schließlich mit einem Gewinn von 50 Cent für maximal 20 Euro pro Stange weiterverkaufte. Im November 2012 flog der Schmuggel schließlich auf — das Hauptzollamt Essen durchsuchte die Garage eines Mittäters.
Vor Gericht äußerte sich der Angeklagte zunächst nur zögerlich: Es stimme nicht, dass er für die Beschaffung der Ware aus Polen verantwortlich sei. Er sei lediglich Abnehmer der Ware gewesen, habe maximal 500 Zigarettenstangen monatlich bezogen und die Ware schließlich im Kollegenkreis weiterverkauft. Die Ware, mehrere 120-Liter-Säcke mit Zigarettenstangen, habe sein Zulieferer in dessen VW Golf vorbeigebracht. Der Richter wunderte sich: „Da macht man so einen Aufstand, die Stangen unter Dämmmaterial zu verstecken und dann werden sie innerhalb der Stadt mit einem Golf transportiert?“
Das Gericht stellte dem Mann eine Bewährungsstrafe in Aussicht, sollte er doch noch ein Geständnis ablegen. Nach Rücksprache mit seinem Verteidiger, gab der 39-Jährige schließlich zu, im Sinne der Anklage schuldig zu sein.
