Zum Neustart an die Heine-Uni

Studenten, die die Hochschule gewechselt haben, berichten über ihre ersten Eindrücke — auch von der Stadt.

Düsseldorf. Die erste Woche der Vorlesungszeit ist um — und Alexander Sturm ist begeistert. „Düsseldorf ist gut, die Fakultät super. Das ist ein Riesengebäude, da steckt unglaubliches Potenzial drin“, schwärmt der 20-jährige Medizinstudent. Noch vor wenigen Monaten hat er seine Nase nicht nur an einem anderen Ort in die Bücher gesteckt, auch die Literatur war eine andere: „Ich habe in Münster ein Jahr lang Jura studiert“, erzählt Sturm. Das Richtige war es nicht: „Ich konnte mir nicht vorstellen, ein Leben zwischen Akten zu führen.“

Also wechselte er. „Ich wäre gern in Münster geblieben. Aber der NC für Medizin liegt dort bei 1,0, hier bei 1,4.“ Seit drei Wochen lebt er in der Landeshauptstadt. „Wir hatten zu Beginn eine Orientierungswoche. Die Tutoren haben sich unglaublich bemüht, klasse. Das kannte ich von der Fachschaft in Münster nicht.“

In den vergangenen Tagen gab es gleich viel zu lernen — „Medizin halt“, sagt Sturm und lacht. Er ist sich sicher, dass er jetzt sein Studienfach gefunden hat. Aber mit der Stadt ist er noch nicht warm geworden: „Münster ist eine coole Stadt, weniger schick, eine Kneipenstadt. Ich höre für Düsseldorf zu viel Rock und bin zu wenig aufgebrezelt.“

Auch Inga Wistop ist nicht ganz freiwillig an der Heine-Uni gelandet. Die 24-Jährige hat zwei Semester Datenanalyse an der Technischen Universität Dortmund hinter sich. „Das war zu viel Mathe“, sagt sie. „Also habe ich mich nach ähnlichen Fächern erkundigt, die nicht so zahlenlastig sind.“ Herausgekommen ist Informationswissenschaft und Sprachtechnologie — das bietet Dortmund nicht an. „Mein Freund studiert hier an der FH, also fiel mir der Wechsel leicht“, erzählt Wistop.

Umziehen wollte sie jedoch nicht: „Düsseldorf ist hübsch, aber Dortmund ist meine Heimat. Da sind auch die Mieten nicht so teuer.“ Dafür nimmt sie zwei Stunden Anfahrt in Kauf. Bereut hat sie den Wechsel trotzdem nicht: „Die erste Woche war gut, die Kurse bieten viel. Die Dozenten geben sich Mühe und sind ansprechbar, wir sind nicht nur Nummern — obwohl totales Chaos herrscht: Es sind 400 Studenten in meinem Studiengang. Im vergangenen Semester waren es 45. Die Räume sind zu klein, der Stundenplan ändert sich täglich.“

Valentin Kraft ist ebenfalls Alter Hase und Neuling zugleich: Nach zwei Semestern Maschinenbau in Aachen hat es ihn nach Düsseldorf gezogen. Der 21-Jährige ist zu den Medienwissenschaften gewechselt. „Maschinenbau gefiel mir nicht“, sagt er. Medien und die Düsseldorfer Universität hingegen gefallen ihm: „Die Menschen hier sind kommunikativer. Die Atmosphäre auf dem Campus ist angenehm. Aachen war unübersichtlicher, es waren fast 1000 Leute in meinem Studiengang.“

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