Zwei Mädchen auf den Strich geschickt?

Die Opfer waren erst 14 und 15 Jahre alt.

Düsseldorf. Der Vorwurf ist ungeheuerlich: Seit Dienstag müssen sich drei Männer (20, 21 und 34 Jahre alt), darunter ein vierfacher Familienvater, wegen Menschenhandels und Körperverletzung vor Gericht verantworten. Sie sollen zwei 14 und 15 Jahre alte Mädchen gezwungen haben, auf dem Straßenstrich anschaffen zu gehen. Der Prozess wurde allerdings schon kurz nach Beginn wieder abgebrochen. Eines der Opfer soll bedroht worden sein.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 21-jährige Fahrer sich gezielt an die 14-Jährige herangemacht hat. Im September vor zwei Jahren sei man dann gemeinsam zum Straßenstrich nach Bonn gefahren. „Komm wieder mit 100 Euro“, sollen die Angeklagten gefordert haben, nachdem die Minderjährige aus dem Auto gestoßen worden war. Erst um drei Uhr morgens wurde sie wieder abgeholt. Von den 70 Euro, die ihr zwei Freier gegeben hatten, durfte sie nur zehn behalten. Einen Teil des restlichen Geldes habe man anschließend gemeinsam in einem Schnellimbiss ausgegeben.

Am nächsten Tag brachte die 14-Jährige auch noch ihre ein Jahr ältere Freundin mit. Wieder ging es zum Straßenstrich nach Bonn. Diesmal sollen die Opfer gemeinsam insgesamt 130 Euro bekommen haben.

Ein Teil davon soll in Drogen investiert worden sein. Im Keller des Hauses soll der Fahrer, der ebenfalls Vater eines kleinen Kindes ist, der 14-Jährigen auch Rauschgift gegeben haben. Deswegen ist er auch wegen der Weitergabe von Betäubungsmitteln an Minderjährige angeklagt. Außerdem soll eines der Mädchen misshandelt worden sein.

Ein Opfer sollte per Videokonferenz in den Saal geschaltet werden. Wann der Prozess weitergeht, ist noch unklar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort