30 Praxen wollen Mittwoch streiken

Vorsitzender der Ärztekammer vermisst gemeinsames Handeln.

Krefeld. Der Sekundenzähler rennt: Auf der Internetseite praxisteams-deutschland.de läuft die Zeit rückwärts bis zur Protestaktion „Praxis ohne Mitarbeiter“ am Mittwoch. Tausende von Medizinischen Fachangestellten (MFA) und Ärzten wollen gemeinsamgegen die Honorarpolitik der gesetzlichen Krankenkassen demonstrieren. Allein in Krefeld werden sich 30 Praxen dem Protest am Vormittag anschließen. Entweder ist deren Betrieb eingeschränkt oder die Tür bleibt ganz geschlossen.

Die Allianz deutscher Ärzteverbände, die mehr als 30 medizinische Organisationen vertritt, hat dazu kurzfristig aufgerufen. Zu kurzfristig für Dr. Knut Krausbauer. Der engagierte , Allgemeinmediziner und Vorsitzender der Ärztekammer Krefeld wusste gestern Mittag noch nichts von diesem Aktionstag und den 30 Krefelder Praxen, die sich der Demonstration in Düsseldorf zu den Zweigstellen der Krankenkassen anschließend wollen.

„Die Kommunikation ist ein Desaster. Wenn zu so einem Protest aufgerufen wird, müssen alle Praxen mitmachen“, sagt der Mediziner leicht verärgert. Er versteht die Streikenden, weil die finanzielle Lage der Ärzte immer prekärer werde. Bei einer abgestimmten, gemeinsamen Aktion würde er deshalb selber auch daran teilnehmen.

Grund für den Streit sind Rücklagen aus Versicherungsbeiträgen von über 21 Milliarden Euro, die nach Meinung der Ärzte in die finanzielle Ausstattung der Arztpraxen fließen sollte. yb

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