Angst vor noch mehr Lkw-Verkehr in Uerdingen

Der Hafen Duisburg baut ein neues Terminal. Die Lkw könnten durch Uerdingen rollen.

Krefeld. Der Streit zwischen dem Duisburger Hafen und der Stadt Krefeld um das geplante Containerterminal in Hohenbudberg spitzt sich zu. „Was die Duisburger Seite da veranstaltet, ist wirklich dreist“, äußert sich Umweltdezernent Thomas Visser verärgert.

Der Grund seines Unmuts: Laut Jan Heitmann, Sprecher des Duisburger Hafens, gibt es bei der Anbindung des Terminals eine Einigung mit Krefeld. Demnach soll der Schwerlastverkehr ab 2013 über die sogenannte Südroute (auf Krefelder Gebiet: Dorfstraße — Am Kreuz — Rheinhausener Straße) rollen.

„Das gilt aber nur einige Monate“, so Heitmann. Im Duisburger Südwesten werde an der Stelle der jetzigen Brücke am Stellwerk eine neue, für den Lkw-Verkehr ausgelegte Brücke zur L 473 n gebaut. Damit ergebe sich über den Europaring eine Anbindung zur A 57.

„Am 1. April 2013 ist die neue Brücke fertig“, sagt Heitmann. Zwei Drittel der Kosten übernehme das Land, den Rest der Hafen. Absolute Zahlen dazu will er allerdings nicht nennen.

„Krefeld hat mit dem Terminal kein Problem“, so Visser. „Aber die Südroute werden wir nicht akzeptieren, auch nicht als Übergangslösung.“ Der Dezernent weist zur Begründung darauf hin, dass die Straßen für den Schwerlastverkehr nicht geeignet sind und ausgebaut werden müssten. Hinzu komme die Lärmbelastung. Visser: „Aus den genannten Gründen hat sich der Rat klar gegen die Südroute ausgesprochen.“ Befürchtet werden müsse zudem, dass die Rheinuferstraße und die B 288 als Zubringer zum Breitscheider Kreuz genutzt werden.

Jan Heitmann, Sprecher des Duisburger Hafens

Heitmann sieht die Dinge völlig anders. „Die Krefelder Straßen, die wir zeitweise nutzen wollen, führen nicht durch Wohngebiete“, so der Hafensprecher. Er könne den Ärger in Krefeld nicht nachvollziehen. „Letztlich wird Uerdingen durch das neue Terminal von Lkw-Verkehr sogar entlastet, weil der Chemiepark über Hohenbudberg Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert.“

Während Krefeld nur die südliche Verkehrsanbindung des neuen Terminals verhindern will, lehnt das angrenzende Niederrhein-Therapiezentrum (NTZ) Duisburg das ganze Projekt ab. Grund: Durch den 24-Stunden-Betrieb sei mit so viel Lärm zu rechnen, dass die Therapie in Gefahr gerate. Im NTZ werden seit 2010 männliche drogenabhängige Straftäter behandelt. Fürchten Sie, dass das Terminal Hohenbudberg zu noch mehr Lkw-Verkehr in Uerdingen führt?

www.wz-krefeld.de

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