Antrag auf Bordell neben dem Chemiepark gestellt

Krefeld. Ein Rotlichtbezirk war auf dem Rheinblick-Gelände bislang nicht vorgesehen: Doch seit einigen Tagen liegt im Bauamt ein Antrag vor, im nördlichen Teil des Areals ein Bordell zu errichten.

Bestätigt wird das nur hinter vorgehaltener Hand: Man befürchtet wohl neue Imageschäden für das Prestigeprojekt.

Der Antragsteller ist Heinrich Yoksulian. Der Uerdinger, dem die Nordspitze des ehemaligen Howinol-Geländes gehört, kämpft schon lange gegen die aus seiner Sicht „kalte Enteignung“ durch die Stadt. Da sein Grundstück an den Chemiepark grenzt, wollen die Behörden dort weder Wohnen noch Gastronomie erlauben. Gegen den entsprechenden Bebauungsplan hat Yoksulian im Juli erfolgreich geklagt und das gesamte Rheinblick-Projekt damit um Monate zurückgeworfen.

Nun habe ihm die Stadt einen neuen Grundbuchauszug zugestellt, erzählt Yoksulian. „Darin wird mein Grundstück in ein Industriegebiet umgewandelt.“ Mit dieser „minderwertigen Nutzung“ sieht er sich erneut um sein Vermögen gebracht.

Doch er ließ sich prompt eine Antwort einfallen: Sein Antrag auf ein Bordell sei eine Provokation, gesteht er auf Nachfrage. Doch das ändert nichts an seiner Entschlossenheit: „Ich werde das bis zum Ende durchboxen, bis in die letzte Instanz.“ Schließlich, sagt Yoksulian, habe ihm die Stadt immerhin „Gewerbe aller Art“ erlaubt — also auch horizontales.

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