Auch Männer suchen Hilfe bei Pro Familia

Die Kernthemen sind seit 30 Jahren unverändert.

Krefeld. Als am 30. Juni 1977 die Beratungsstelle von Pro Familia am Frankenring eröffnet wurde, mussten sich die zum Teil ehrenamtlichen Mitarbeiter die Schreibtische mit dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband teilen. Auf ein eigenes Büro wartete man noch bis Ende der 80er Jahre, und auch das war mehr oder weniger ein Provisorium auf der Marktstraße.

Seit 1994 hat sich Pro Familia fest auf der Mühlenstraße 42, Begegnungszentrum Wiedenhof, etabliert. Aus der Zwei-Tage- ist längst eine Fünf-Tage-Woche geworden. "Die Kernthemen", sagt die Leiterin Helga Bauer, "sind zwar immer noch die gleichen wie vor 30 Jahren: Schwangerschaftskonflikte, Partnerschaft, Sexualität, Familienplanung." Aber neue Gesetze - 1995 das Schwangeren- und Familiengesetz oder später Hartz IV - haben das Arbeitsfeld beträchtlich erweitert, die Schwerpunkte verlagert.

Nicht nur Frauen, sondern auch Männer suchen Hilfe, zum Beispiel in der Vaterschaftsberatung. Überhaupt würden Themen, die früher tabuisiert waren, heute offener angesprochen, so Bauer. Jemand, der anonym bleiben möchte, kann sich auch beraten lassen. Pro Familia nutzt das Medium Internet, für das in Krefeld die Frauenärztin Angela Böttcher online geht. Sie wirbt außerdem für Aufklärung über das HPV-Virus, das bei Frauen Gebärmutterhalskrebs auslösen kann.

Neben der Diplom-Psychologin Ruth Göbel und Beratungsassistentin Brigitte Landscheidt verstärkt Sexualpädagoge Jürgen Heintzenberg das Team. Er berät und begleitet vor allem junge Menschen und solche mit Behinderungen. Ihn trifft man seltener in der Beratungsstelle, dafür umso öfter in Schulen an. wx

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