Ausstellung: Staubmilben als Monsterviecher

Meterlange Riesenhirschkäfer und wuselnde Kakerlaken: In der VHS zeigen Kinder ihre fantasievollen „Insekten XXL“.

Ausstellung: Staubmilben als Monsterviecher
Foto: abi

Krefeld. Der Scheinriese bei Jim Knopf sieht aus der Entfernung riesengroß und gefährlich aus. Bei näherer Betrachtung erkennen der Nachwuchslokomotivführer Jim und sein Gefährte Lukas jedoch, dass sich hinter dem Monster in der Ferne nur der liebenswerte Herr Tur Tur versteckt.

Dieses Prinzip wurde beim Kunstprojekt „Insekten XXL — es krabbelt!“ umgedreht. „Staubmilben werden zu wahren Monstern, wenn man sie vergrößert“, sagt Claudia Reich. Gemeinsam mit ihren zehn bis 14 Jahre alten Kursteilnehmern hat sich die Künstlerin im Krefelder Zoo Insekten aus der Nähe angesehen. So entstanden innerhalb der ersten beiden Ferienwochen fantasievoll gestaltete Spinnen, Käfer und andere Krabbeltiere, die nun in der VHS zu sehen sind.

Besonders bedrohlich wirkt dabei ein meterlanger Riesenhirschkäfer. „Wir wollten was Großes machen“, sagt der zehn Jahre alte Hendrik. Das ist ihm und seinem Partner Fabian (9) gelungen. Dafür zimmerten die beiden Nachwuchskünstler eine Holzkonstruktion und bespannten diese mit Kaninchendraht. Mithilfe von Kleister, Zeitungspapier und Farbe entstand letztendlich der dunkle Körper des Riesenkäfers. Mehrere aufeinander gesteckte Kronkorken bilden die Fühler des Insekts, lange Stöcke ein mächtiges Geweih. „Das war richtig körperliche Arbeit“, sagt der neun Jahre alte Fabian.

Weniger hart, aber auch sehr umfangreich, war wohl die Arbeit an seinem zweiten Projekt. Zusammen mit dem zwölf Jahre alten Jonas erschuf er eine sich fast über die gesamte Ausstellungsfläche ziehende Kakerlaken-Armee. Das kleinere Fußvolk besteht aus einfachen Korken. Die Generäle aus Frischkäseverpackungen, Erdbeerschälchen und Klopapierrollen.

Ein mittelgroßer, mit weißen, grünen und blauen Plastikverschlüssen besetzter Panzerkäfer entstand in Gemeinschaftsarbeit aller sieben Teilnehmer. Die Beine des Getiers bestehen aus dünnen Ästchen. „Ich wollte ausprobieren, wie es ist, wenn man Müll mit Naturmaterialien kombiniert“, sagt Projektleiterin Claudia Reich. Die Ergebnisse begeistern Eltern, Großeltern und andere Besucher.

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