Bald beginnt Abriss am Preußenring
Nach einem Jahr Stillstand auf dem RWE-Gelände liegen neue Pläne vor. Es wird keinen Discounter geben.
Krefeld. Vor fast genau einem Jahr begann die Beseitigung der Altlasten vom ehemaligen RWE-Gelände an der Prinz-Ferdinand-Straße. Abtransportiert wurden rund 6000 Kubikmeter Erde, die eine frühere Maschinenfabrik (siehe Kasten) hinterlassen hat. Seither ist es still auf der Baustelle. Jetzt aber kommt wieder Bewegung in das Projekt.
Auf rund 6700 Quadratmetern mussten Altlasten beseitigt werden. Allein die Ausschachtungs- und Beseitigungskosten beziffert Projektentwickler Rolf Beinecke aus Hüls auf rund 250 000 Euro.
Den langen Stillstand erklärt Beinecke mit einer Reihe von Einzelheiten, die geklärt werden mussten. Mittlerweile seien aber die Verträge mit dem Investor und Eigner des Grundstücks unter Dach und Fach. Der will dort ein Projekt mit einer Gesamtsumme von etwa 18 Millionen Euro verwirklichen.
In den nächsten Wochen schon soll mit den Abrissarbeiten am Preußenring begonnen werden. Den Antrag dafür hat Beinecke eingereicht, der Auftrag ist erteilt. Verschwinden werden die Gebäude Nummer 31 und 33 im Westen des Geländes bis zum denkmalgeschützten Gebäude Nummer 41, der früheren RWE-Verwaltung. Heute ist dort das Bildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Niederrhein-Krefeld-Viersen-Neuss (BZNR) untergebracht. Dessen Fassade soll im Zuge des Projekts auch saniert werden.
Das rund ein Hektar große ehemalige RWE-Grundstück soll, so ist es geplant, mit drei Neubaukomplexen an der Prinz-Ferdinand-/St.-Anton-Straße und am Preußenring bebaut werden. Im neuen Gebäude am Ring sollte im Erdgeschoss ursprünglich ein Discounter (im Gespräch war Penny) Platz finden.
Insbesondere der Discounter und der dadurch entstehende Verkehr waren in der Politik stark umstritten. Der Investor verzichtet jetzt auf den Discounter und will im gesamten Gebäude Seniorenwohnungen einrichten. Die weitere Planung sieht vor, dass im Süden und Osten an der Prinz-Ferdinand-Straße ein Seniorenpflegeheim mit 80 Plätzen entstehen soll.
Die Front zur St.-Anton-Straße wird dort um fünf Meter vom Gehweg nach hinten verlegt. Der Innenhof des Pflegeheims soll intensiv bepflanzt werden. Außenparkplätze soll es nicht geben. Stattdessen wird eine Tiefgarage, wie ursprünglich einmal angedacht, mit 70 bis 100 Stellplätzen gebaut.