Brandserie in Krefeld: 21-jähriger Feuerteufel gefasst

Die Polizei hat Dienstagmorgen den mutmaßlichen Brandstifter festgenommen. Der 21-Jährige soll vom 2. Januar bis Dienstag zwölf Brände in Krefeld gelegt haben.

Krefeld.

Ein gutes Auge hatten Polizeibeamte Dienstagmittag an der Ecke Friedrichstraße/Carl-Wilhelm-Straße: Der junge Mann, der zusah, wie aus dem Keller unter der Gaststätte Nudeloper dichter Rauch drang, war erst zwei Stunden zuvor am Oranierring gesehen worden. Auch dort war im Keller eines Mehrfamilienhauses gezündelt worden. Der Tatverdächtige wurde in den Polizeibus verfrachtet und zur Vernehmung ins Präsidium gebracht.

Das besonders Pikante: Von seinem Handy hatte der arbeitslose 21-Jährige mit Wohnsitz in der Innenstadt mehrfach die Polizei verständig. Am Spätnachmittag erließ der Richter am Amtsgericht Haftbefehl gegen den schwarzgelockten Brandstifter. Er ist der Polizei wegen Diebstahls- und Rohheitsdelikten bekannt.

Von 2. Januar bis gestern Mittag soll er zwölf Feuer im Stadtgebiet gelegt haben. Es wird aber nicht ausgeschlossen, dass er noch für weitere Brandstiftungen in Frage kommt. Zum Glück ist bei den Bränden niemand zu Schaden gekommen.

Bis zu 100 Feuerwehrleute, die Hälfte davon freiwillige, folgten allein am Dienstag der Spur des Brandstifters: Um 9.25 Uhr stand das Dach eines Schuppens im Hause Westwall 151 in Flammen, um 10 Uhr brannte Gerümpel im Keller des Mehrfamilienhauses Oranierring 50. Das Gebäude musste geräumt werden. Der Rauch zog bis ins Nachbarhaus. Allein hier waren 36 Feuerwehrleute im Einsatz.

Um 11.05 Uhr musste die Feuerwehr zum Nordwall 44 rasen — wieder brannte es im Keller. Der letzte Akt fand dann an der Carl-Wilhelm-Straße statt. Ein Spezialfahrzeuge brachte eine große Zahl an Atemschutzgeräten dorthin.

Aber auch schon am Montag soll nach Polizeierkenntnissen der 21-Jährige zugeschlagen haben. Um 19.10 Uhr soll er einen Kinderwagen im Haus De-Greiff-Straße 237 angesteckt haben, eine Stunde später dann zwei Kellerverschläge im Hochhaus Bückerfeldstraße 6. Zwischen 21.32 und 0.40 Uhr soll der Täter dann noch vier Müll-Container und eine Altpapiertonne an der Klosterstraße, Gartenstraße, Nordstraße, am Dionysiusplatz und an der Breite Straße angezündet haben.

Die Polizei: „Nur durch frühzeitige Entdeckung und Löschung der Brände konnte das Übergreifen der Feuer auf Wohngebäude verhindert werden“. Die erste seiner zwölf Brandstiftungen soll der Krefelder übrigens am 2. Januar gegen 23.40 Uhr im Keller des Hauses Breite Straße 103 gelegt haben. Auch hier war den Ermittler schnell klar, dass das Feuer vorsätzlich gelegt worden sein muss.

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