Bundestagswahl: Wer vertritt Krefeld in Berlin?

Die Parteien legen ihre Kandidaten fest. In der Nachbarschaft geht die Konkurrenz schon in Stellung.

Krefeld. Wird Krefeld künftig überhaupt noch Vertreter in den Bundestag nach Berlin entsenden? Oder kommen sie alle aus dem Kreis Neuss oder aus Moers? Die Aufteilung des Krefelder Wahlkreises macht es möglich. Und die Konkurrenz in den Nachbarstädten scharrt mit den Hufen, hat zum Teil schon Namen genannt.

In Krefeld fallen die Entscheidungen erst in den nächsten Wochen. Nach Parteiversammlungen oder Vorstandssitzungen auf Stadtebene, entscheiden dann die gemeinsamen Delegiertenversammlungen in der Regel im November, wer die beiden Krefelder Wahlkreise vertritt.

Unstrittig scheint zu sein, dass die beiden Männer, die die Wahlkreise im Jahr 2009 direkt geholt haben, erneut antreten: Siegmund Ehrmann (SPD) aus Moers für den Norden und Ansgar Heveling (CDU) aus Korschenbroich für den Süden.

Doch mit wem bekommen sie es zu tun im September 2013? Die CDU in Moers hat darauf schon eine klare Antwort gegeben. Michael Darda aus Neukirchen-Vluyn, Bezirksvorsitzender am Niederrhein und Bundesvorstandsmitglied der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT), soll gegen Ehrmann antreten. Das Problem für ihn: Die Krefelder CDU stellt deutlich mehr Delegierte als Moers und Neukirchen-Vluyn. Da dürfte es schwer werden, einen eigenen Kandidaten gegen den Willen der Krefelder durchzusetzen.

Bei der vergangenen Wahl war die CDU-Nachwuchspolitikerin Kerstin Radomski aus Krefeld angetreten und hatte sich — wohl auch begünstigt durch das generell schlechte Abschneiden der SPD — achtbar gegen den siegreichen Ehrmann geschlagen. Ob sie erneut antritt, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Die gemeinsame Delegiertenversammlung mit der Aufstellung des Kandidaten findet am 8. November in Krefeld statt.

Im Süden wird der langjährige Bundestagsabgeordnete der SPD, Bernd Scheelen, nicht mehr antreten. Das hat er bereits im Sommer verkündet. In diese Lücke sind die Meerbuscher vorgestoßen und haben sich für Heidemarie Niegeloh aus Lank ausgesprochen. Sie ist Stadtverbandsvorsitzende, Ratsfrau und Gewerkschafterin. Die Krefelder SPD will sich bei ihrer Vorstandssitzung am 23. Oktober beraten. Einen alternativen Kandidaten hat sie bisher nicht benannt.

Auch die Grünen haben sich offiziell noch nicht zum Thema Bundestagswahl geäußert. Hans-Christian Markert aus Kaarst, der 2009 für den südlichen Wahlkreis angetreten war, scheidet wohl aus, da er seit 2010 im Landtag sitzt. Krefelds Fraktionsgeschäftsführerin Ursula Schauws, die vor vier Jahren im Norden angetreten ist, könnte hingegen wieder ein Thema sein. Sie hat den Einzug in den Bundestag 2009 nur um einen Listenplatz verpasst und sich mittlerweile auch in der Landespartei einen Namen gemacht. Sie ist seit Sommer Mitglied im Vorstand als frauenpolitische Sprecherin. Lediglich bei der FDP ist alles klar. Otto Fricke, der über die Liste in den Bundestag kam, tritt im Süden erneut an, Michael Terwiesche im Norden.

So könnte die Stadt Krefeld in Berlin dann doch noch durch Krefelder vertreten sein — wenn Schauws und Fricke den Einzug über die Liste schaffen würden.

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