Gestaltung der Rheinstraße Der Rheinstraße blüht was

Die Stadt hat mit der Hochschule Leitlinien entwickelt. Die Aufsteller vor den Geschäften sind verschwunden.

Krefeld. Die Rheinstraße ist das Modell. Hier wollen Stadtmarketing und Hochschule Niederrhein nach den Sommerferien demonstrieren, was sie unter „Gestaltungsleitlinien für die Innenstadt“ verstehen: eine optische Aufwertung des Straßenraums und der Geschäfte durch ein einheitliches Bild und qualitätvolle Ausstattung und Werbung.

Die Stadt wird mit gutem Beispiel vorangehen und die hohen Schutzgitter an den Bäumen zugunsten von niedrigen Einfriedungen ersetzen. Neue Standorte für hochwertige Fahrradständer sollen die Krefelder animieren, mit dem Drahtesel in die Stadt zu kommen. Zudem hat man sich mit den Anliegern auf einen neuen Blumenschmuck für die Straße geeinigt. Es werden schlichte hochwertige anthrazitfarbene Töpfe angeschafft und bepflanzt. 72 Anlieger haben bereits bestellt — so viele, dass die Lieferung erst im August erfolgen kann.

Gestaltung der Rheinstraße: Der Rheinstraße blüht was
Foto: Nicolas Beucker

Zudem hat Designprofessor Nicolas Beucker von der Hochschule Niederrhein eine Animation vorbereitet, die den Geschäftsleuten vor Augen führt, wie man die Fassaden hochwertiger gestalten und Baulücken durch Banner oder Kunst aufwerten kann.

Im Gespräch mit den Eigentümern und Pächtern will die Stadt ausloten, was gemeinsam zu verbessern ist. Und das nicht nur auf der Rheinstraße. Gestaltungsberater Markus Bernthaler betont das Prinzip Freiwilligkeit: „Andere Städte versuchen das über eine Satzung. Wir haben uns bewusst für die Leitlinien entschieden, weil sie mehr Auslegungsspielraum bieten.“ Er und die anderen Berater versuchen Einzelhändler und Gastronomen durch positive Beispiele zu überzeugen, statt mit Strafen zu drohen.

Einzige Ausnahme: die Werbeaufsteller. Die sind in der Stadt mittlerweile verboten. Und das mit Erfolg. „Man sieht in der Stadt keinen einzigen mehr“, sagt Bernthaler. Von rund 600 Betroffenen hätten lediglich zwei geklagt. Die meisten haben sich gefügt. Motto: Wenn es alle betrifft, dann ist es ok.

Als nächstes haben die Berater den Platz an der Alten Kirche im Blick. Dort will man mit den Wirten über ihre Außengastronomie sprechen. So sollen die Möbel hochwertiger, die Werbung auf den Schirmen weniger werden.

Erfolgreich war man schon bei der McDonalds-Filiale an der Rheinstraße. Der Leiter war angetan von den Vorschlägen, will Tische und Stühle umrüsten und fragte gleich nach der Ausstattung für die anderen Filialen, berichtet Bernthaler. „Wir wollen aber keine Schablone über die ganze Stadt ziehen, sondern einzelne Lagen und Quartiere profilieren.“

Die nächste Baustelle sind die Warenständer vor den Geschäften. „Besonders auf der südlichen Hochstraße steht da viel zu viel“, sagt der Berater. „Da werden wir das Gespräch mit den Geschäftsleuten suchen.“

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