Deutsche Meisterschaft: Ein Feuerwerk an Temperament

TC Seidenstadt richtete Deutsche Meisterschaft aus.

Krefeld. Mit einer guten Nachricht beginnt das abendliche Turnier der Deutschen Meisterschaft in den Lateinamerikanischen Tänzen: Vom ausrichtenden TC Seidenstadt haben es die Paare Stanislav Kestel und Malika Dzumaev sowie Simon Völbel und Regina Murtasina unter die letzten 24 Paare geschafft.

Leise Musik erklingt aus den Lautsprechern in der Glockenspitzhalle. Unter Trainingsjacken oder Kimonos blitzt die Tanzgarderobe hervor. Dann geht es los — die Tanzpaare versammeln sich am Rand des Parketts.

Wie alle Runden des Turniers beginnt auch die dritte Zwischenrunde mit der Samba. In Gruppen zu acht Paaren wirbeln die Tänzer über das Parkett — ein Feuerwerk an Temperament und atemberaubender Schnelligkeit. Die Anfeuerungsrufe von den Rängen haben ihre Wirkung, auch wenn man sie nicht versteht. Es ist oft Russisch, mit dem die mitgereisten Fan-Clubs ihre Aktiven unterstützen.

Rufen und Pfeifen gehören dazu, und mancher Besucher ist schon heiser nach den Wettbewerben vom Nachmittag. Aber trotzdem gibt man auch auf den Rängen alles. Eine Stimmung wie im brasilianischen Karneval breitet sich aus. Nach etwa zwei Minuten folgt eine kurze Unterbrechung, denn die nächste Gruppe soll sich präsentieren.

In diesem Takt folgen die weiteren vier Tänze der Meisterschaft: Chachacha, Rumba, Paso Doble und Jive. Jede Ausscheidungsrunde funktioniert nach diesem System. Das ist weder für die Sportler noch für die neun Wertungsrichter am Rand des Parketts einfach. „Man muss jeden Augenblick auffallen, um bei den Richtern registriert zu werden“, erklärt Stanislav Kestel, denn jeder der Juroren muss in den rund zwei Minuten Wettkampf alle Paare bewerten und eine Reihenfolge festlegen.

Im Finale werden diese Rangfolgen mit großen Ziffernkarten offen angezeigt, und es wird deutlich, dass man nicht unbedingt zu ähnlichen Bewertungen kommen muss. So wird ein Paar auf die Plätze zwei bis sechs oder in einem Fall sogar auf die Position eins bis sechs gesetzt.

Trotz dieser zuweilen unterschiedlichen Bewertung ergibt sich am Ende doch ein einheitliches Bild, und die Urteile erscheinen gerecht. Auch Stanislav und Malika sind mit ihrem Abschneiden zufrieden, sie hatten sich sehr gewünscht, es in die 24er-Runde zu schaffen. Sie machen weiter, wollen jedes Mal besser werden und eines Tages auf einer Weltmeisterschaft starten. Schön wäre es, wenn die in der Glockenspitzhalle stattfinden würde: „Es war eine schöne Atmosphäre, und das Parkett war echt gut!“

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