Einbruchsschutz: In Socken ist der Schmuck nicht sicher

Kripo setzt auf technische Sicherungen und aufmerksame Nachbarn.

Krefeld. Wohnungseinbrüche nicht nur aufzuklären, sondern zu verhindern, das formuliert Robert Lax, Leiter der Einsatzkommission (EK) Dämmerung, als Ziel der Kripo. „Die Zahl der Versuche, bei denen potenzielle Einbrecher scheitern, ist gestiegen“, sagt Pressesprecher Acor Kniely. Ein Erfolg, den er und seine Kollegen auch der intensiven Beratung und Aufklärungsarbeit der Kripo zuschreiben.

Die Kriminalkommissare Eden Nickel und Michael Müller haben an ihrem Arbeitsplatz in der Beratungsstelle an der Hansastraße 25 eindrucksvolle Demonstrationsobjekte aufgebaut: Mit einem schlichten Schraubendreher, richtig angesetzt, hebelt jeder Besucher innerhalb weniger Sekunden ein Standardfenster auf. „Diebe wollen schnell zuschlagen und niemandem begegnen“, sagen Müller und Nickel. Eine gute technische Sicherung schrecke Einbrecher ab.

„Bürgerberatung ist unser täglich Brot“, sagt Nickel. Die bieten er und sein Kollege auch außerhalb der Dienststelle. In der landesweiten Aktionswoche gibt es jetzt erstmals eine Kooperation mit der Mediothek: Ab Dienstag bis einschließlich Freitag stehen die Berater zwischen 11 und 17 Uhr zur Verfügung. Auch individuelle Termine können vereinbart werden.

Die Saison der Einbrecher, sagt Robert Lax, beginne mit der Zeitumstellung. Dunkle, offensichtlich verlassene Einfamilienhäuser seien beliebte Zielobjekte. Zeitschaltuhren könnten Lichtspiele initiieren, aber die EK Dämmerung setzt vor allem auf aufmerksame Nachbarn. Mit Erfolg, wie Lax betont. Er erinnere sich an rund „zehn dicke Fälle“, in denen Zeugenanrufe zur Festnahme der mutmaßlichen Täter führten. 2013 konnte die Krefelder Kripo 23 Prozent der Taten aufklären — ein gutes Ergebnis, sagt Lax.

„Wenn etwas nicht stimmt, sofort unter 110 die Polizei rufen“, ist die klare Botschaft von Müller. Nickel und Müller blenden in ihrer Beratung aber auch den Ernstfall nicht aus. „Eine Liste mit wertvollen Schmuckstücken und Fotos von den Stücken können uns helfen, gestohlene Gegenstände Eigentümern zuzuordnen.“

Der sicherste Aufbewahrungsort für Wertgegenstände sei immer noch ein Tresor, etwa in einer Bank. „Schlafzimmerschränke und Socken sind ungeeignet. In Schränke schauen Einbrecher als erstes, die Socken nehmen sie mit“, sagt Lax.

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